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Hofsäss, Frieda (Adventisten)

Frieda Hofsäss ist am 1.4.1890 in Bretzfeld geboren. In der Weimarer Zeit ist sie Mitglied der Glaubensgemeinschaft der Adventisten* in Pforzheim. Durch das Verbot der Adventisten gerät sie ins Visier der Nazis. Die Begründung des Verbotes ist enthalten in einem Schreiben der Gestapo vom 29. April 1936: „...wird für das gesamte Reichsgebiet aufgelöst und verboten. Das Vermögen wird beschlagnahmt... Die ‚Siebenten-Tags-Adventisten-Reformbewegung‘ verfolgt unter dem Deckmantel der religiösen Betätigung Ziele, die der Weltanschauung des Nationalsozialismus zuwiderlaufen. Die Anhänger dieser Sekte verweigern den Wehrdienst und lehnen es ab, den Deutschen Gruß anzuwenden. Sie erklären offen, dass sie kein Vaterland kennen, sondern international eingestellt seien und alle Menschen als Brüder betrachten. Da das Verhalten dieser Sekte geeignet ist, Verwirrung unter der Bevölkerung zu erregen, war ihre Auflösung zum Schutz von Volk und Staat erforderlich. gez. Heydrich.“ Das Verbot der Adventisten in Baden stammt vom 30.5.1936, betroffen sind auch Gertrud und Max Hess, Kurt Junghans, Elfriede, Emma und Gertrud Keppler und Maria Schoch in Pforzheim - siehe jeweils dort. Die Anschuldigungen lauten jeweils, sie hätten „Bibelstunden abgehalten, gemeinschaftlich gebetet, Psalmen verlesen und das Abendmahl gefeiert“.

Das Sondergericht Mannheim verurteilt Frieda Hofsäß am 24.9.1937 zu 1 Monat Gefängnis. Ab dem 15.10.1937 ist sie in Zelle 6 im Gefängnis in Pforzheim eingesperrt.

Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 2670;

GLA KA 507 – 1559-1569;

GLA KA 509 - 6876