Zum Inhalt springen
  • Bewölkt: 85-100% 9 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache
Veranstaltungen

Der Kaiser von Atlantis/ Das Wundertheater

Kurzopern von Viktor Ullmann und Hans Werner Henze

Trailer

Die Welt spielt verrückt

Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung
Spiel in einem Akt von Viktor Ullmann und Peter Kien

Der größenwahnsinnig-tyrannische Kaiser Overall stürzt die ganze Welt in einen sinnlosen Krieg aller gegen alle. Da verweigert ihm der Tod die Gefolgschaft. Die Soldaten ziehen ins Feld und kämpfen mit dem Leben, da niemand mehr sterben kann – das Land versinkt im Chaos. Wird Overall seinen Fehler einsehen?

Der Schönberg-Schüler Viktor Ullmann schrieb die beißende Satire auf die politische Situation im Dritten Reich gemeinsam mit Peter Kien 1943 im Ghetto Theresienstadt. Beide wurden kurz danach im Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Ullmanns Werk zeichnet eine auffallende Stilvielfalt aus: Neben lyrischen Arien stehen Jazzklänge und Tanzmusik der 1920er und 30er Jahre sowie Volksweisen, Choräle und atonale Zwölftontechnik.

Das Wundertheater
Oper von Hans Werner Henze nach einem Intermezzo von Miguel de Cervantes

Der Theaterdirektor Chanfalla kündigt ein wunderbares Spektakel an, das aber angeblich nur jene sehen können, die in rechtmäßiger Ehe gezeugt wurden oder nicht „neuchristlichen Blutes“ sind, also keine konvertierten Juden. Chanfalla erklärt, was gespielt wird, und das Publikum tobt – tatsächlich ist auf der Bühne jedoch nichts zu sehen. Als dies ein hinzukommender Soldat bemerkt, beginnt eine Hetzjagd auf den vermeintlichen Bastard bzw. Neuchristen.

Hans Werner Henze setzte in seinem Nachkriegswerk 1948 einerseits die bereits im Zwischenspiel von „Don Quijote“-Autor Miguel de Cervantes vorhandene Antisemitismuskritik in Bezug zum Holocaust, und andererseits den Witz des Stoffes eindrucksvoll in Musik. Zudem bilden Tanz, Sprech- und Musiktheater eine auffallende, zwischen Leichtigkeit und Rauschhaftigkeit pendelnde Einheit, die richtungsweisend für die Entwicklung der Oper sein sollte.

Stückeinführung 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer

Dauer: ca. 2h 15 Min, Pause nach ca. 55 Min