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Tabelle 2: Haftgründe bzw. Widerstands-Motive

„Haft-Gründe“ (Beschuldigungen)
bzw. Motive (der Handelnden)
Anzahlin Prozentnicht deutschmännl.
von allen
weibl.
von allen
Arbeitsverweigerung255  42,5 %116152103
Hilfe für Juden  15    2,5 %  ---  13    2
Kriegsgegner  64  10,6 %  ---  50  14
Kritik am NS128  21,2 %  11112  16
„Rundfunk-Verbrechen“  19    3,1 %  ---  11    8
„Ungehorsam“  40    6,6 %  28  22  18
Vorbereitung Hochverrat  15    2,5 %    1  13    2
„verbotener Umgang“  43    7,1 %    8  13  30
Widerstand 1945  25    4,2 %    3  21    4
alle604100   %161407197

Die Zahlen der individuell oder manchmal in informellen Zusammenhängen widerständigen Menschen ist mit über 600 um 100 höher als die Zahl der in organisatorischen Zusammenhängen Handelnden - siehe Tabelle 1. Einige der unter „Hilfe für Juden“ Genannten sind in Tabelle 1 unter „evang.“ auch aufgeführt, „Vorbereitung zum Hochverrat“ ist meist ein „Delikt“ der in Tabelle 1 aufgeführten KPD-Mitglieder.

Nur in einigen Untersuchungen wie in Mannheim oder Göppingen werden die o.g. Menschen überhaupt als Widerständige unter dem Begriff „Volksopposition“ wahrgenommen. Meist sind z.B. ZwangsarbeiterInnen als „Opfer“ genannt, ohne die Anlässe/Gründe für die Inhaftierungen festzustellen: Bei Recherche in Gefangenenbüchern finden sich dann aber als „Delikte“ oft „Arbeitsverweigerung“ und  „Ungehorsam“, also widerständiges Handeln bzw. Nicht-Handeln - siehe die Spalte „nicht-deutsch“. Bei diesen „Delikten“ und bei „verbotener Umgang“ ist der Anteil von Frauen besonders hoch.