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Wardecker, Carl (SPD, Kritik am NS)

Carl Wardecker ist am 11.6.1885 in Paris geboren und lebt ab 1920 in Pforzheim. Er ist von Beruf Zahntechniker. Aus 1. Ehe hat er drei Kinder, zwei Söhne kommen aus dem 2. Weltkrieg nicht zurück. Vor 1933 ist er SPD*-Mitglied und Abonnent der SPD-Zeitung „Freie Presse“.

1935 und 1936 wird er wegen „abfälliger Äußerungen“ über den Nationalsozialismus bzw. über Adolf Hitler verwarnt bzw. mit einer Geldbuße bestraft.

Vom 6.9. bis 3.11.1939 sitzt er in Untersuchungs-Haft im Gefängnis in Pforzheim aufgrund eines Verfahrens wegen „Heimtücke“* beim Sondergericht Mannheim. Hintergrund ist eine Denunziation, er habe in einem Friseur-Laden am 1.9.1939 gesagt: „ Ich bin Soldat, nicht wie unser Adolf Hitler, der Österreicher, der hat ja flüchten müssen, der war noch nie ein Soldat“.

Das Verfahren wird aufgrund einer Amnestie eingestellt. Carl Wardecker wird anschießend zur Wehrmacht gepresst.

Er überlebt, seine Familie wird 1945 ausgebombt.

Im Wiedergutmachungsverfahren nach 1945 lautet die Beurteilung: „Er ist von den Parteistellen der NSDAP als Gegner des NS angesehen worden“.


 

Quellen:

GLA KA 480 – 2705;

VVN (Künzler); 509 – 5821;

GLA KA 507 - 8548