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Stoll, Ernst (SPD, Aktion Gitter)

Ernst Stoll, geboren am 19. Oktober1891 in Pforzheim, ist von Beruf Goldschmied. Seine Frau und er haben vier Kinder im Alter von 25, 20, 8 und 3 Jahren (Stand 1948). 1930 wird er zum Stadtverordneten auf der Liste der SPD* gewählt und engagiert sich im Vorstand des Arbeitergesangvereins „Freundschaft Brötzingen“. Nach der zwangsweisen Auflösung durch die Nationalsozialisten 1933 sammeln sich die Mitglieder des Chors im Verein „Eintracht-Frohsinn“, wo auch Karl Schroth - siehe dort - zeitweise Unterschlupf findet. Die Gestapo verhaftet den bekannten Nazi-Gegner am 24. August 1944 in Pforzheim. Vom 27. August bis zum 11. September 1944 ist er wie 14 weitere frühere SPD- bzw. KPD*-Stadtverordnete aus Pforzheim im Zug der „Aktion Gitter“* im Konzentrationslager Dachau eingesperrt.

Im August 1945 beruft die US-Militärregierung Ernst Stoll in den Stadtrat, 1946 wird er in den ersten freien Wahlen nach 12 Jahren NS-Diktatur auf der Liste der SPD zum Stadtrat gewählt.


 

Quellen:

Ausstellung;

GLA KA 480 – 4339;

Rapp S. 622