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Stikel, Ludwig (Zeugen Jehovas)

Ludwig Stikel ist am 7.8.1894 in Walddorf bei Nagold geboren. Er ist Mitglied der Glaubensgemeinschaft der „Ernsten Bibelforscher“, heute „Zeugen Jehovas“*. Die kleine religiöse Gruppe wird schon im Mai 1933 verboten, da ihre Mitglieder mit Berufung auf die Bibel jegliche Eidesleistung verweigern und auf dem fünften Gebot: „Du sollst nicht töten“ beharren. Er leitet bis 1936 die Gruppe der Zeugen Jehovas in Pforzheim. 1934 entlässt die Stadt Pforzheim den Finanzsekretär, der - entsprechend den Auffassungen der Glaubensgemeinschaft - Wahlen und Volksabstimmungen fernbleibt. Ab 1937 ist er zuständig für die Koordination aller Gruppen der Zeugen Jehovas in der Illegalität in Württemberg.

Am 4.9.1937 verhaftet ihn die Gestapo in Stuttgart, das Sondergericht Stuttgart verurteilt ihn am 26.3.1938 zu 3 Jahren und 6 Monaten Haft wegen Weiterbetätigung für die verbotene Vereinigung. Bis 30.5.1938 ist er in Stuttgart, dann bis 30.3.1941 in den Gefängnissen Freiburg, Bruchsal und Rottenburg, vom 1.4. bis 5.6.1941 im Konzentrationslager Welzheim und dann bis zur Befreiung durch die US-Armee am 11.4.1945 im Konzentrationslager Buchenwald eingesperrt.


 

Quellen:

Rupp S. 230 ff.;

VVN (Richardon);

GLA KA 480 – 752