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Schlotterbeck, Gotthilf (Kritik am NS)

Gotthilf Schlotterbeck ist am 17.3.1889 in Sternenfels geboren. Er ist Arbeiter im Gaswerk in Pforzheim, Betriebsrat und Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold*. Seine Frau Eva und er haben ein Kind.

Er wird am 16.7.1935 verhaftet aufgrund einer Denunziation, er habe am 1.7.1935 am Arbeitsplatz gesagt, „den deutschen Sendern glaube ich nicht alles, da höre ich noch den Straßburger und den Moskauer Sender und nehme den Durchschnitt davon, so mache ich es auch mit den Zeitungen“. Am 10.7.1935 habe er gesagt, „Deutschland werde nur von Ausländern regiert, der Adolf Hitler ist ein Ausländer und der Rudolf Hess ist auch ein Ausländer“. Ab 13.8.1935 sperren ihn die Nazis in „Schutzhaft“* ins Konzentrationslager Kislau. Das Sondergericht Mannheim verurteilt ihn mittels des Heimtückegesetzes* am 4.11.1935 wegen „hetzerischer und gehässiger Äußerungen, die geeignet sind, das Vertrauen des Volkes zur politischen Führung zu untergraben“ zu 3 Monaten Gefängnis. Da die 2 Monate „Schutz“- und Untersuchungs-Haft angerechnet werden, wird er am 24.12.35 aus dem Gefängnis Pforzheim entlassen.

Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.


 

Quelle:

GLA KA 507 - 427