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Hofmann, Ludwig (KPD)

Ludwig Hofmann ist am 9.3.1900 in Neuwied geboren. Er ist von Beruf Lederarbeiter und bis 1933 Stadtrat für die KPD* in Karlsruhe. Er ist ledig. Nach zahlreichen Verhaftungen von Nazi-Gegnern, vor allem Mitgliedern der KPD in Brötzingen und im Arlinger, kommt er Ende April nach Pforzheim, um die verbotene KPD auf die illegale Tätigkeit umzustellen. Dazu dient eine größere Versammlung der noch in Freiheit befindlichen KPD-Mitglieder bei der Gaststätte „Waldeslust“ am 23.4.1933, als Sonntagsausflug getarnt. Karl Rentschler und Wilhelm Herz - siehe jeweils dort – übernehmen wichtige Aufgaben bei der Konsolidierung der illegalen KPD-Gruppen in Pforzheim bzw. des Roten Frontkämpferbundes (RFB)*. Am 14.6.1933 findet bei Einbruch der Dunkelheit die erste Verteilung von Handzetteln „in großem Umfang“ statt. Drei Tage später verhaftet die Gestapo ihr bekannte Gegner und sperrt sie in „Schutzhaft“*, Ludwig Hofmann wird erst am 4.7.1933 festgenommen. Insgesamt 15 Nazi-Gegner sitzen ab 17.7.1933 in Untersuchungs-Haft. Die Angeklagten werden beschuldigt, Versuche zum Wiederaufbau der verbotenen KPD unternommen zu haben, dies durch Verstecken eines Abzugsapparats, Besorgen von Papier und Druckfarbe, Herstellung und Verbreitung von Flugblätter u.a.

Das Oberlandesgericht Karlsruhe verurteilt ihn am 28.2.1934 wegen Fortführung des RFB und „illegaler Betätigung gegen die NSDAP“ mit K. und W. Herz, Karl Rentschler u.a. zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust.

Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.


 

Quellen:

GLA KA 507 – 1872 (Engelsberger);

Dagenbach 1985 S. 74 f.;

Dagenbach 1995 S. 102;

VVN (Schutzhaft)