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Habich, Kurt (katholisch)

Kurt Habich ist am 30.1.1912 in Lahr geboren. Er ist ab Sommer 1937 Kaplan in Pforzheim und betreut an der Pfarrei St. Franziskus die männliche Jugend. Unter seiner Leitung wachsen die Jugendgruppen. Gestapo-Männer schreiben seine Predigten mit, es folgen Hausdurchsuchungen und Verhöre.

Als im November 1941 im Kino LiLi-Lichtspiele der die „Euthanasie“-Massenmorde verharmlosende Film „Ich klage an“ gezeigt wird, besucht Kurt Habich mit Jugendlichen die Vorführung und ruft in den Kino-Saal: “Das ist und bleibt Mord !“ Er bespricht den Film im Religionsunterricht im Zusammenhang mit dem 5. Gebot und betont, „dass diese Beseitigung Mord ist. Wenn der Film als Propaganda für ein derartiges Gesetz diente, müssten Bischöfe und Priester ihre Stimme dagegen erheben“.

Anlass seiner Festnahme durch die Gestapo am 25.3.1942 ist ein Fürbittegebet für verfolgte Geistliche, u.a. für Kaplan Franz Welte und Kaplan Emil Kiesel - siehe jeweils dort. Im April aus dem Gefängnis entlassen, wird er im Juni in seiner neuen Gemeinde in Bräunlingen bei Donaueschingen wieder verhaftet. Nach einer Irrfahrt durch die Gefängnisse Konstanz, Singen, Friedrichshafen, Ulm und Ingolstadt verschleppen ihn die Nazis im August 1942 in das Konzentrationslager Dachau. Dort ist er bis März 1945 Häftling mit der Nr. 33687. Sein Zeugnis über diese Zeit endet: „Wir dürfen nicht schweigen. Wir dürfen niemals vergessen oder diese finstere Vergangenheit verdrängen, sonst kommt sie maskiert wieder“.

Kurt Habich stirbt 1997 in Staufen.
 

Quellen:

Ausstellung;

Wegweiser S. 131;

Bericht des Vikars Kurt Habich, in: Freiburger Diözesan-Archiv 90 (1970), S. 251–258, zit in: Euthanasie S. 34;

Schimanek S. 231 ff.