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Schlossberg

Schlossberg Basics

Wo liegt der Schlossberg?

Wem gehört der Schlossberg?

Der Schlossberg besteht größtenteils aus öffentlicher bzw. städtischer Fläche (hellgelbe Flächen). Er soll auch weiterhin ein öffentlicher und aktiver Teil der Stadt bleiben. Deshalb ist für den Schlossberg ein Werkstattverfahren vorgesehen, dass eine breite Teilhabe der Stadtgesellschaft schon während der Entstehung der ersten Ideen ermöglicht und das die Interessen der zukünftigen Nutzer in den Vordergrund stellt.

Was soll hier passieren?

Im Plangebiet am Schlossberg soll eine Entwicklung angestoßen werden, die in Zukunft u.a. mit einer Hauptradverbindung, mehr Grün, mehr Außengastronomie und kurze Wegen zu einer höheren Attraktivität und Lebendigkeit der Innenstadt beiträgt. Die große Frage ist, in welchem Verhältnis  Grün und Wohnen zukünftig zueinander sein werden. Des Weiteren müssen Fragen zur Form, zur Gestalt und zu geeigneten Nutzungskombinationen beantwortet werden.

Vor allem für den Teilbereich 1.4 (Quartier unterhalb des Schlossbergs) soll ermittelt werden, wieviel Wohnen und wieviel Grün der Schlossberg an dieser Stelle braucht um zu einer positiven Gesamtentwicklung der Innenstadt Pforzheims beizutragen.

Was ist ein Werkstattverfahren?

Üblicherweise werden für so wesentliche Bereiche wie es der Schlossberg ist, städtebauliche Wettbewerbe durchgeführt. Im Rahmen von städtebaulichen Wettbewerben ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit nicht oder nur sehr eingeschränkt vorgesehen. Häufig erarbeiten die am Wettbewerb teilnehmenden Büros in Abstimmung mit Fachplanern Entwürfe. Diese werden dann einer ausgewählten Gruppe an Experten (der Jury) vorgestellt. Die Jury trifft dann auch eine Entscheidung, welcher Entwurf letztendlich zur Ausführung ausgewählt wird.

Für viele Quartiere und Grundstücke ist dieses anonyme Verfahren richtig, weil es den städtebaulichen Entwurf in den Mittelpunkt stellt. Der Schlossberg liegt jedoch nicht nur mitten im Zentrum Pforzheims, sondern vereint bereits jetzt sehr viele unterschiedliche Nutzerinteressen. Außerdem werden mit dem Wegfall der Straße Schlossberg und mit dem Bau der Schlossberghöfe, deren Umsetzung mit dem ersten Gebäude bereits begonnen hat, wesentliche neue Parameter für den Ort geschaffen. 

Aus diesem Grund hat sich der Gemeinderat der Stadt Pforzheim entschieden, mit einem Werkstattverfahren die Bürgerinnen und Bürger und damit die zukünftigen Nutzer des Bereichs in die Planung mit einzubeziehen. Die planenden Büros sollen die Wünsche und Vorstellungen der Pforzheimerinnen und Pforzheimer kennen und in die Gestaltung des Bereichs einfließen lassen. Parallel lernen die am Prozess interessierten Bürgerinnen und Bürger die oft widerstreitenden Aspekte der Entwurfsplanung kennen und können so das Ergebnis  - den fertigen städtebaulichen Entwurf – besser nachvollziehen.

Wie groß ist das Plangebiet?

Das Plangebiet ist ca. 2,8 ha groß.

Teilbereiche des "Realisierungsteils"          

1.1 Nördliches Entree Schlossbergstraße - ca. 2.303. m²

1.2 Reuchlinplatz -                                          ca. 2.105 m²

1.3 Schlosskirchenpark Schlossberghang - ca. 7.618 m²

1.4 Südlicher Schlossberghang -                   ca. 7.198 m²

Teilbereiche des "Ideenteils"              

2.1 Stiftshof -                                           ca. 683 m²

2.2 Blumenhof -                                        ca. 2.009 m²

2.3 Laubgäßchen und Schulberg -             ca. 5.906 m²

Was bedeutet Ideenteil? Was hat es für eine Bedeutung, wenn mein Grundstück/Immobile/Wohnung im Ideenteil liegt?

Das Areal besteht aus unterschiedlichen Teilbereichen. Zum einen aus dem Quartier unterhalb des Schlossbergs sowie der Straße am Schlossberg und dem Schlossbergpark, die zeitnah realisiert werden sollen (Teilbereich 1.1, 1.2, 1.3, 1.4). Der städtebauliche Entwurf dieser Bereiche bildet die Grundlage für einen Bebauungsplan und die spätere Ausführungsplanung.

Zum anderen gibt es die Ideenteile, den Stiftshof, den Blumenhof und die vorhandene Bebauung westlich des Schulbergs (Teilbereiche 2.1, 2.2, 2.3), die der perspektivischen Entwicklung des Schlossbergs dienen und für eine langfristig stimmige Entwicklung dieses Areals sorgen. Im Werkstattverfahren werden für diese Bereiche Vorschläge für eine geeignete Gestaltung, eine grobe Bebauungsstruktur und Dichte sowie für Verbindungen und das Zusammenspiel der Stadträume gemacht. Die Ideenteile v.a. im Bereich des Schulbergs dienen einer langfristigen Entwicklung (20-30 Jahre). Es besteht für den Ideenteil keine konkrete Realisierungsabsicht der Stadt.

Welche Ziele gibt es für den Schlossberg?

Der Schlossberg soll durch die richtige Gestalt, Nutzungsvariante und -mischung eine neue Identität erhalten. Die neu geschaffenen Schlossberghöfe werden ergänzt und der Charme der verschiedenen neuen und alten Höfe für die Stadtgesellschaft wird erlebbar. Langfristiges Ziel ist die Attraktivitätssteigerung der östlichen Innenstadt.

1. Sprühende Lebendigkeit − Attraktiver Auftakt zur Innenstadt mit Aufenthaltsqualität!

Beliebter öffentlicher Begegnungsraum.

2. Schwarmstadt − Gewinn neuer Pforzheimer und Pforzheimerinnen!

Vielfältige, stabile und lebendige Nachbarschaften.

3. Leuchtturm − die Stadt der Zukunft bauen!

Stadt der kurzen Wege, Klimawandelanpassung attraktive Wegevernetzung und Abbau von Barrieren.

4. Identifikation − Besonderheit des Ortes (genius loci)!

Kulturdenkmäler als Mehrwert und Identifikation,  prägende Topographie.

Welche Vision verfolgt man für den Schlossberg? Und warum?

Vision

Der Schlossberg birgt mit seiner Lage und seiner Substanz das Potential eines attraktiven Entrees für die Innenstadt  und ist in der Lage Gästen dieser Stadt ebenso ein herzliches Willkommen zu bereiten wie den Bürgerinnen und Bürgern.

Dies beginnt  mit einer ansprechenden Gestaltung des Ankommens aus Richtung Bahnhof und der Unterführung und setzt sich mit attraktiven Außengastronomieflächen einer gestärkten Gastronomie fort. Das Flair des Schlossbergs, mit seinem  denkmalgeschützten Bestand und seinen in Wert gesetzten Freiräumen und Wegeverbindungen lässt sich so erleben.  Über den Schlosskirchpark oder neue Fuß- und Radwegeverbindungen flaniert man in die Fußgängerzone und in alte und neue „Höfe“ (Blumenhof, Stiftshof, Wohnhöfe, Schlossberghöfe). Der Begriff der Schlossberghöfe wird zum Programm.

Eine Öffnung des Schlossparks in Richtung Westen soll zu einer  verbesserten Anbindung und besseren Einsehbarkeit der Anlage führen.  Diese besondere Grünfläche in zentraler Lage  soll sich zu einem attraktiven, lebendigen und neuprogrammierten Ort entwickeln.

Nicht minder wichtig für den Erfolg einer künftigen Entwicklung sind die Würdigung und das Einbinden von Schlosskirche und Reuchlinmuseum. Sowohl Kreativachse als auch Kulturachse des Nutzungskonzepts Innenstadt tangieren diesen Bereich.

Bestehende Prägungen, Zusammenhänge und Notwendigkeiten lassen für den Schlossberghang zwei Nutzungsschwerpunkte ableiten: „Wohnen“ und „Park“.

Wohnen

Bestehende Wohnraumbedarfe und der Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ lässt das Thema Wohnen selbstverständlich werden. Fragen zu aktivierten Erdgeschosszonen als attraktive Begleitung der neuen Fuß- und Radwegeverbindung und zur Belebung der Innenstadt sind hier ebenso zu beantworten, wie die Frage nach Art und Maß des Wohnens.

Park

Der Aspekt der „doppelten Innenentwicklung“, also die Notwendigkeit neben einer baulichen Entwicklung auch eine angemessene Freiflächenentwicklung zu gewährleisten, stellt das Thema „Park“ in einen unmittelbaren Kontext mit dem „Wohnen“. Ein Mehr an Grün dient der Abmilderung von klimatischen Effekten und sorgt für gesunde Wohnverhältnisse und gute Lebensqualität in der Stadt. Im Rahmen des Werkstattverfahrens wird festgelegt, mit welchem Gewicht und wie der Freiraum zukünftig eingebunden wird.

Was ist bisher passiert?

Auftaktveranstaltung und Öffentliche Planungswerkstatt

Am 21.10.2022 fand die öffentliche Auftaktveranstaltung statt. In dieser wurde die Aufgabenstellung sowie die Rahmenbedingungen des Ortes vorgestellt. Außerdem haben sich die drei am Wettbewerb beteiligten Büros präsentiert. Diese sind

  • agence.ter aus Karlsruhe,
  • Studio malta mit Lavaland/Treibhaus aus Stuttgart und Berlin und
  • Studio MRA mit hp4 aus Stuttgart.

Eine Führung durch das Planungsgebiet rundete die Veranstaltung ab und gab einen ersten Eindruck zu den unterschiedlichen Bereichen am Schlossberg für die Teilnehmenden.

Am Samstag (22.10.2022) wurde die Auftaktveranstaltung mit der ersten Werkstatt fortgesetzt. Die Teilnehmenden hatten dabei die Möglichkeit, jeweils zwei Büros näher kennenzulernen, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, Hinweise und Anregungen zu geben und auch bereits erste Entwurfsideen zu diskutieren. An den regen Gesprächen und den vielen Ideen wurde bereits deutlich, dass am Schlossberg die Interessen vieler unterschiedlicher Nutzergruppen beachtet und miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Dies zeigt auch die große Zahl der Teilnehmer an den ersten beiden Veranstaltungen.

Pressemitteilung "Werkstattverfahren startet" vom 12.10.2022

Gläserne Werkstatt

Im Sinne der offenen Tür fand am 2. Dezember 2022 die Gläserne Werkstatt statt.

Zu Beginn hatten die Stakeholder das Wort und durften in kurzen Impulsvorträgen weitergeben, was Ihnen für den Schlossberg am Herzen liegt. Hier ging es viel um Aufenthaltsqualität und Sicherheitsbedürfnisse.

Danach ging es an die Tische der Planungsteams. Diese hatten mit Modell und Plänen schon die ersten Arbeitsstände mitgebracht und stellten diese der Öffentlichkeit und der Verwaltung vor.

Auf dieser Grundlage wurde an den Tischen heiß diskutiert, skizziert und am Modell noch einmal probiert. Die Entwurfsaufgabe am Schlossberg ist keine einfache, was sich an verschiedenen Punkten zeigte.

Nach einer intensiven zweistündigen Arbeitsphase trafen der Gestaltungsbeirat und weitere Fachexperten ein. Gemeinsam mit den Teilnehmern der Veranstaltung, den Fachexperten, Gestaltungsbeiräten und Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler wurden in einem Rundgang noch einmal die verschiedenen Entwurfsansätze begutachtet. Die Fachexperten stellten dabei wichtige Fragen, bereicherten mit einer anderen Perspektive und zeigten mögliche Richtungen für den weiteren Entwurfsprozess auf.

Pressemitteilung "Werkstattverfahren geht weiter" vom 25.11.2022

Zwischenpräsentation

Die Ergebnisse der vorangegangenen Werkstatttermine am 22.10.22 sowie am 02.12.22 wurden von den Planer:innen nun in Entwürfe übersetzt. Zur Zwischenpräsentation sollte jedes Team zwei Entwürfe vorstellen. Einmal mit dem Szenario, dass die Bestandsbebauung des Schlosskirchenzentrums am südlichen Schlossberghang entfällt und das andere Mal einen Vorschlag mit Erhalt dieser Bebauung, mindestens eines Teilerhalts, machen.

AgenceTer aus Karlsruhe präsentierte einen Entwurf, der einen mit Weinreben kultivierten grünen südlichen Schlossberghang zeigt und eine neue Wegeverbindung entlang der Höhenlinien bis zum Schulberg ermöglicht. Zusätzlich sorgt eine neue Rampenlösung ohne Stufen zwischen Blumenhof und Schlossberg für eine barrierefreie Verbindung.

Zwischenpräsentation

Zwischenpräsentation Plan

Studio Malta und Lavaland/Treibhaus aus Berlin stärken mit Ihrem Entwurf die Ränder um eine starke grüne Mitte, den Park am Schlossberg, auszubilden. Die Topografie des Schlossbergs wird v.a. um den Leitgastturm herum gestalterisch aufgegriffen und wird so zum Entwurfsthema.

Zwischenpräsentation

Zwischenpräsentation Poster

Studio MRA und Daniel Schönle| Architektur und Stadtplanung aus Stuttgart erhielten in beiden Entwurfsvarianten Bestandsbebauung, die durch eine Neubebauung ergänzt wurde. Ein neuer Steg, der sich vom Schlosskirchenplateau in die Mitte des neuen Quartiers schlängelt, inszeniert den Aufgang zum Museum Johannes Reuchlin neu.

Zwischenpräsentation Pläne

Zwischenpräsentation Modellfotos

Nach den Präsentationen gab es jeweils Zeit die Entwürfe zu diskutieren und Fragen zu stellen. Die jeweilige Diskussionsrunde wurde durch Expert:innen aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur begleitet. Durch diese erhielten die Planer:innen auch Hinweise zur Weiterbearbeitung der Entwürfe.

Nun folgt eine letzte Bearbeitungsphase für die drei Teams. Am 02. März werden die Büros nur noch die favorisierte Entwurfsvariante bei der Endpräsentation vorstellen. Im Nachgang an die Endpräsentation entscheidet dann der Expertenkreis, welcher Entwurf dem Gemeinderat zur Beschlussfassung und zur Weiterbearbeitung vorgeschlagen wird.

Pressemitteilung

Endpräsentation

Am 02. März haben die drei Teams die Endergebnisse im Kleinen Saal des CCPs vor knapp 100 Leuten präsentiert. In allen Entwürfen werden schnelle und barrierearme Fuß- und Radwegeverbindungen vom Bahnhof in die Innenstadt geschaffen und auch der Luthersaal kann in neuer Gestalt erhalten werden. 

Einiges wird aus den Plänen der Zwischenpräsentation bekannt vorkommen, es gab allerdings durchaus Neues zu entdecken und attraktive neue Ansichten vom Schlossberg zu sehen. Die Büros hatten auf Grundlage der Rückmeldung der Experten Ihre Vorschläge für den Schlossberg überarbeitet. Herausgekommen ist ein grüner Schlossberg, der auf bauliche Akzentuierungen und Bebauung in den Randbereichen setzt. Um so der Natur und der Stadtbevölkerung mit einer grünen Mitte neue Qualitäten am Schlossberg zu schenken.

AgenceTer stellt einen Entwurf vor, der aus Rücksicht auf den vorhandenem Laubbaumbestand den südliche Schlossberghang mit kleinkronigen Obstgehölzen „kultiviert“.

Endpräsentation (PDF, 15 MB)

Studio Malta und Lavaland/Treibhaus haben die Idee einen zentralen Park für alle zu schaffen und den baulichen Rand mit Nachverdichtung und Weiterbauen zu stärken.

Endpräsentation (PDF, 16 MB)

Studio MRA und Daniel Schönle| Architektur und Stadtplanung zeigen eine „baumringartige“ Entwicklung der Bebauung rund um die Schlosskirche. Mit einer Erdgeschosszone, die sich zu allen Seiten öffnet und Gemeinschaftsflächen z.B. in Form von Repair-Cafés und Nähwerkstätten anbietet.

Endpräsentation (PDF, 40 MB)

Der Expertenkreis formulierte ausgehend von den vorgestellten Entwürfen Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Schlossbergs. Über diese im Resumée der Experten genannten Eckpunkte entscheidet der Gemeinderat. In der Folge wird aus den Eckpunkten ein städtebaulicher Rahmenplan, der als Grundlage für Bauleitplanverfahren und Realisierungsplanungen dient. 

Resumée (PDF, 1,5 MB)