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Zahl der Geflüchteten steigt wieder: Stadt bereitet Belegung der Hochfeldhalle in Huchenfeld vor

Circa 80 Menschen können in der Halle untergebracht werden - Aufbau ab der zweiten Oktoberhälfte möglich

Seit Anfang September steigt in Pforzheim die Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine wieder kontinuierlich an. Vor allem aus den Landeserstaufnahmestellen werden der Stadt wieder Menschen zugewiesen – nicht nur aus der Ukraine, sondern auch Asylsuchende aus anderen Teilen der Welt. Auch wenn die vom Land ursprünglich geschätzten 100 Zuweisungen pro Monat wohl im September nicht ganz erreicht werden, ist der Trend eindeutig. „Die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten werden schon sehr bald nicht mehr ausreichen“, konstatiert Oberbürgermeister Peter Boch. „Steigen die Zahlen weiter so an, werden wir wieder eine oder perspektivisch sogar mehrere Sporthallen als Notunterkünfte brauchen.“ Die Stadt rechne nach den aktuellen Zuweisungszahlen des Landes bis Ende des Jahres mit 200 bis 300 Zuweisungen. Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn ergänzt: „Die Situation ist sehr dynamisch, die Zuweisungszahlen können von Woche zu Woche schwanken. Das macht die konkreten Planungen so schwierig für uns.“

Die Bürgermeisterrunde hat daher heute unter Leitung des Oberbürgermeisters die Entscheidung getroffen, die Hochfeldhalle in Huchenfeld als erste Halle zur Einrichtung einer Notunterkunft vorzuhalten – ca. 80 Menschen können hier untergebracht werden. Die Ortsvorsteherin und der Ortschaftsrat wurden bereits informiert. Konkrete Aufbauarbeiten sind ab der zweiten Oktoberhälfte möglich. „Wir bitten die Huchenfelderinnen und Huchenfelder um Verständnis, dass die Hochfeldhalle in nächster Zeit für Veranstaltungen und den Vereinssport nicht mehr zur Verfügung stehen wird.“ Dies sei natürlich misslich. „Wir haben aber die Verpflichtung, den Menschen zu helfen.“ In der ersten Jahreshälfte war bereits in der Jahnhalle eine Notunterkunft eingerichtet worden, was Auswirkungen auf den Schul- und Vereinssport hatte. Auch die Bergdorfhalle in Büchenbronn war zeitweise vorsorglich für die Notunterbringung Geflüchteter hergerichtet worden. „Wir bemühen uns sehr intensiv, unsere Unterbringungskapazitäten weiter auszubauen und geeignete Immobilien anzumieten“, sagt der Sozialbürgermeister weiter. Allerdings ist die Marksituation schwierig.“ Geeignete Immobilien, die vor allem auch die sicherheitsrelevanten Bedingungen erfüllen, seien kaum noch verfügbar.

Aktuell sind 1.560 Geflüchtete aus der Ukraine in Pforzheim registriert, ein Großteil davon ist nach wie vor privat untergekommen. Insgesamt hat die Stadt Pforzheim seit Beginn des Krieges in der Ukraine bisher 424 Personen in die vorläufige Unterbringung aufgenommen. „In der kommunalen Anschlussunterbringung waren zum Ende des Monats August zwar noch wenige Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft untergebracht, dies wird sich aber schon in kurzer Zeit deutlich verändern“, stellt Sozialbürgermeister Fillbrunn heraus. Geflüchtete aus der Ukraine kämen schon nach maximal sechs Monaten in die Anschlussunterbringung. Derzeit erhalten auch die Kreise, die wie Pforzheim im Verhältnis zur Einwohnerzahl ihre Aufnahmequoten für Menschen aus der Ukraine bereits erfüllt haben, wieder ukrainische Geflüchtete zugewiesen.