Was passiert mit Straßenschildern, die in die Jahre gekommen sind? Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie werden geschreddert, eingeschmolzen und neu angefertigt oder aber sie werden in einem neuen Verfahren ganz einfach recycelt. „Die Stadt Pforzheim hat sich im vergangenen Jahr dazu entschieden, den klimafreundlichen Weg zu gehen und alte Schilder zu recyceln“, erklärt Oberbürgermeister Peter Boch. „Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch gut fürs Klima – denn mit jedem Schild sparen wir ca. 88 % CO² gegenüber einer Neuanfertigung eines Verkehrszeichens ein.“
Die Technischen Dienste und das Grünflächen- und Tiefbauamt sammeln im gesamten Stadtgebiet alte oder auch verbogene Schilder ein. Grund für eine Beschädigung des Schildes kann ein Unfall sein, kann aber auch eine durch Witterung verursachte Unleserlichkeit sein. Die Firma SWARCO Dambach GmbH, mit der die Stadt Pforzheim seit vielen Jahren zusammenarbeitet, wenn es um Neubeschaffungen von Verkehrsschildern geht, holt die aussortierten Schilder ab und verarbeitete diese weiter. Im Werk angekommen wird zunächst mithilfe einer speziellen Technik, die alte Folie, die dem Schild seine Bedeutung gibt, von der Platine entfernt, sodass diese nach ihrer Wiederaufbereitung neu foliert werden kann. So muss die Plantine nicht eingeschmolzen werden und die Materialbeschaffenheit behält ihren Standard. Im letzten Schritt entsteht aus der recycelten Platine ein neues Schild, auf das die Stadt Pforzheim eine Gutschrift bei Neuerwerb erhält. „Mit diesem neuen Verfahren können wir die Haltbarkeit von Verkehrsschildern deutlich verlängern. Wir arbeiten bereits mit über 40 Städten in Deutschland zusammen, darunter beispielsweise auch Pforzheims Nachbarn Karlsruhe und Stuttgart“, erläutert der Geschäftsführer der SWARCO Dambach GmbH Thorsten Kern.
Ob bei der Neubeschaffung von Schildern auch recycelte dabei sind, ist zukünftig gut durch ein Label auf der Rückseite erkennbar. Bei der ersten Sammlung, die die Stadt Pforzheim Mitte Oktober vergangenen Jahres begonnen hat, kamen rund 340 Kilogramm an Schildern zusammen. „Die insgesamt ca. 170 Schilder haben wir über einen Zeitraum von rund 5 Monaten seperat angesammelt“, so Daniel Löffel von den Technischen Diensten, der sich um den Ablauf und die Sammlung kümmert. „Mit dieser ersten Schildermenge erhalten wir in Pforzheim quasi eine „CO²-Gutschrift“ von rund 1,4 Tonnen. Was wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist – nämlich in eine klimafreundliche Zukunft“, ergänzt Oberbürgermeister Peter Boch.