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Sprachförderung mit Kinderbetreuung

Wenn Spracherwerb und Kinderbetreuung Hand in Hand gehen

Sprache ist der Schlüssel für eine gelungene Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Noch immer wird jedoch in zu wenigen Integrationskursen auch eine Kinderbetreuung angeboten. Und auch nach Absolvierung des Integrationskurses fehlt bei häufig nötigen Folgeangeboten zum Spracherwerb oft eine Kinderbetreuung, ohne die viele Migrantinnen nicht teilnehmen können. So ist es insbesondere jungen Müttern nur schwer möglich, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen.

Um diesem Problem entgegen zu wirken, finanziert das Jobcenter Pforzheim beim örtlichen Träger Q-PRINTS&SERVICE gGMBH (QPS) einen „Sprachtreff für Frauen“, bei dem die Kinder während des Kurses vor Ort von geschultem Personal betreut werden. Stephanie Schake, die Amtsleiterin des Jobcenters, machte sich vor Ort ein Bild von diesem besonderen Angebot.

„Zahlreiche Untersuchungen und Praxiserfahrungen zeigen, dass der Spracherwerb die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft darstellt. Neben einer fehlenden beruflichen Qualifikation gelten fehlende oder unzureichende Sprachkenntnisse als größte Hürde für eine nachhaltige Integration in die Arbeit“, erläutert Stephanie Schake. Seit 2017 gibt es seitens des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Möglichkeit, reguläre BAMF-Integrationskurse mit Kinderbetreuung anzubieten. „Das Angebot an solchen Kursen in Pforzheim ist bislang noch nicht ausreichend genug, sodass wir als Jobcenter alternative Lösungen gesucht und gefunden haben“, so Schake weiter.

Hier kommt der „Sprachtreff für Frauen“ bei QPS ins Spiel: Das Angebot dient als sechsmonatiges Vormittagsangebot mit Kinderbetreuung zur Vorbereitung auf einen späteren regulären Integrationskurs oder als Vertiefungskurs für Mütter, die bereits vor langer Zeit einen BAMF-Sprachkurs absolviert haben. Teilnehmen können somit Kundinnen des Jobcenters, deren Sprachkenntnisse noch nicht für eine Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt ausreichen.

„Die deutsche Sprache zu üben, die deutsche Gesellschaft zu verstehen und relevante Informationen zur deutschen Arbeitswelt zu vermitteln“ beschreibt Ute Hötzer, die Geschäftsführerin von QPS, die wichtigsten Inhalte des Angebot. Abgerundet werde das Angebot durch eine mit den Teilnehmerinnen durchgeführte Stärke-Schwächen-Analyse und gemeinsames Einkaufen und Kochen, so Hötzer. So sollen die Migrantinnen – nicht wenige sind selbst in ihrer jeweiligen Heimatsprache Analphabeten - auch abseits der üblichen Lernmethoden ganz praktisch an die deutsche Sprache herangeführt werden. All dies kann nur realisiert werden, da die Teilnehmerinnen ihre Kinder in guter Betreuung vor Ort wissen. Unterstützt wird QPS bei der Kinderbetreuung vom Familienzentrum Au. Dass das Angebot sehr gut ankomme, zeige sich auch in sehr geringen Fehlzeiten der Teilnehmerinnen, ergänzt Ute Hötzer. „Die teilnehmenden Frauen sind ausgesprochen motiviert und lernwillig“, freut sich Stephanie Schake.

Weitergehende Informationen
www.kommunale-jobcenter.de
www.jobcenter.pforzheim.de