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Pforzheim startet mit Ideenwoche für die Zerrennerstraße

KIOSK_Z lädt am Waisenhausplatz zum informieren und mitmischen ein

Die Zerrennerstraße soll sich weiterentwickeln! Gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern möchte die Stadt Pforzheim die Barrierewirkung der „Zertrenner-Straße“ zwischen Fußgängerzone und Enz überwinden und das Herz der Innenstadt direkt mit der attraktiven Flusslage verbinden. Gelingen könnte das mit weniger motorisiertem Verkehr, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Grün. Am 9. Oktober startet Pforzheim deshalb mit einer Ideenwoche in einen temporären und offenen Entwicklungsprozess.

Die Zerrennerstraße in ihrer gegenwärtigen Gestaltung ist als Verkehrsachse hin- und hergerissen zwischen ihrer trennenden Wirkung und ihrem verbindenden Potential: Vor allem der Abschnitt zwischen dem Marktplatz/Platz des 23. Februar und dem Waisenhausplatz lässt sich nur schwer überqueren. Der in den 1960er Jahren geplante Straßenraum trennt die Innenstadt von den Flussufern, die für die Pforzheimerinnen und Pforzheimer und Gäste gleichermaßen für Erholung und Freizeit stehen. Diesen Bereich möchte die Stadt anpacken und neu gestalten. Der Fußverkehr zwischen Haupteinkaufsstraße und Wasser braucht eine spürbare Weiterentwicklung: Bessere Durchlässigkeit und direkte Verbindungen könnte eine neue Erlebnisqualität in die Wahrnehmung des Zentrums bringen. Dafür überlegt die Stadt Pforzheim den motorisierten Verkehr zu beruhigen, neue Flächen für den Radverkehr zu schaffen, mit neuen Ideen für Grünflächen und Bepflanzung die Aufenthaltsqualität und direkte fußläufige Erreichbarkeit zwischen Marktplatz und Waisenhausplatz zu erhöhen und die innerstädtische Ökologie und das urbane Mikroklima zu verbessern.

Während der Ideenwoche vom 9. bis 16. Oktober wird ein eigens ausgestatteter Bauwagen als KIOSK_Z am Waisenhausplatz zum Zentrum aller Veranstaltungen und zur öffentlichkeitswirksamen Anlaufstelle: Täglich von 13 bis 18 Uhr lädt der KIOSK_Z zum Austausch über die verschiedenen Identitäten und Nutzungen des Straßenzugs ein. Bürgerinnen und Bürger können sich dort informieren, ihren Wünschen für die Zerrennerstraße Gehör verschaffen und selbst kräftig MITMISCHEN. An vier Tagen ergänzen zudem themenspezifische Workshops und Vorträge mit eingeladenen Expertinnen und Experten die zeitlich befristete Aktion  durch ihre verschiedenen fachlichen Perspektiven und gemeinsames Ausprobieren.

 

Rahmenprogramm

Alle Veranstaltungen finden am „Kiosk_Z“ auf dem Waisenhausplatz statt oder starten von dort.

Auftakt:

Sa., 9. Oktober, 15-16 Uhr,

Infoveranstaltung zum Entwicklungsprozess Zerrennerstraße und der begleitenden Beteiligung (bei schlechtem Wetter im CCP). Die Auftaktveranstaltung ist der Startschuss für die Ideenwoche. Im Mittelpunkt stehen Ziele und Zukunftsvorstellungen für die Zerrennerstraße. Eine transparente und offene Kommunikation über den möglichen Prozess von Beginn an ist dabei genauso wichtig wie die Plattform für Fragen.

„Zerrennerspaziergang“:

Sa., 9. Oktober, 16.30-18.30 Uhr und

So., 10. Oktober, 15-17 Uhr,

Interaktive Tour entlang der Zerrennerstraße mit gemeinsamem Austausch über trennende Wirkungen und verbindende Potentiale, persönliche Geschichten und Erinnerungen (Treffpunkt Kiosk_Z).

Bei einem gemeinsamen Spaziergang begleitet uns Historiker Christoph Timm durch die Zerrennerstraße. Er erzählt dabei von den unterschiedlichen Einflussfaktoren in der Vergangenheit der Zerrennerstraße und ihrer Entstehung, und wie sich daraus die heute bekannte Straße verstehen lässt. Im gegenseitigen Austausch will die Stadt Pforzheim gemeinsam die Zerrennerstraße besser kennenlernen und aus möglichst vielen neuen Perspektiven betrachten. Untersucht werden soll der Straßenzug auf Nischen mit Potenzial: Wo würden die Menschen gerne einmal sitzen oder spielen, welche Blickwinkel sind bisher unentdeckt geblieben. Dafür können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Markierungssticker an den für sie relevanten Stellen anbringen und so auch andere Passantinnen und Passanten darauf aufmerksam machen. Diese individuellen Positionen verstehen sich als Recherche am Ort und sollen auf die spätere Entwurfsentwicklung Einfluss nehmen.

„Wenn ich von der Zerrenner träum“:

Fr., 15. Oktober, 14-18 Uhr,

Im Augmented-Reality-Workshop (AR = erweiterte Realität) werden die verrücktesten Ideen für die Zerrennerstraße digital verwirklicht und sind zum Greifen nah. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen der Frage nach, wie ihre persönliche Gestaltung der Zerrennerstraße aussieht. Gemeinsam mit Architekturstudierenden des KIT Karlsruhe werden die individuellen Wunschvorstellungen als digitale Darstellung visualisiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen einerseits Raum für ihre Stadtutopien bekommen und gleichzeitig in einen Diskurs darüber eintreten, was in der Realität möglich ist und wodurch sich möglicherweise Einschränkungen ergeben. Der Workshop findet mehrsprachig statt: deutsch, italienisch, türkisch, rumänisch, chinesisch, albanisch, englisch.

„Die Zerrenner in Grün“:

Sa., 16. Oktober, 14-18 Uhr,

Vortrag und Workshop über städtisches Grün in Zeiten des Klimawandels. Gemeinsam wird im Workshop die künftige Bepflanzung für die Zerrennerstraße ausgewählt. Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit in Bezug auf innerstädtische Grünflächen sind Themen der Intervention. Das Grünflächen- und Tiefbauamt der Stadt Pforzheim informiert zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro SNOW über die verschiedenen Aspekte urbaner Grünflächen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, unter Gesichtspunkten des Klimawandels über die Baumpflanzungen an der Zerrennerstraße zu entscheiden.

Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist nicht erforderlich. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Regelungen und Hygienemaßnahmen.