Zum Inhalt springen
  • Leichter Regen 12 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Personenstandsbücher vollständig digitalisiert

Das Stadtarchiv hat sein bislang größtes Digitalisierungsprojekt abgeschlossen

Pforzheimer Heiratsregister von 1871
Digitalisiert wurden die Geburts-, Heirats- und Sterberegister der Kernstadt und der früher eigenständigen Ortsteile; hier das Pforzheimer Heiratsregister von 1871 (StadtA PF, B35-47) und …
©Stadtarchiv PforzheimFoto: Stadtarchiv Pforzheim
Brötzinger Heiratsregister von 1871
… das Brötzinger Heiratsregister von 1871 (StadtA PF, B35-290), die zu den ältesten Bänden gehören.
©Stadtarchiv PforzheimFoto: Stadtarchiv Pforzheim
Personenstandsregister
Eine große Erleichterung im Arbeitsalltag bedeutet die Digitalisierung vor allem für die Beantwortung der Personenstandsanfragen. Statt die bis zu 9 kg schweren Bände mühsam aus dem Regal zu wuchten, genügen nun ein paar Klicks, um an die gesuchten Informationen zu kommen.
©Stadtarchiv PforzheimFoto: Stadtarchiv Pforzheim, Heiko Rudek

Das Stadtarchiv hat alle archivierten Personenstandsbücher digitalisiert. Seit 2021 wurden die Geburtsbücher von 1870 bis 1913, die Heiratsbücher von 1870 bis 1943 und die Sterbebücher von 1870 bis 1993 gescannt, ebenso die Bücher von Brötzingen, Büchenbronn, Dillweißenstein, Eutingen, Hohenwart, Huchenfeld und Würm, die vor ihrer Eingemeindung eigene Standesbücher führten. Insgesamt wurden aus 530 Bänden 366.554 Scans erstellt. Nun ist das Projekt abgeschlossen und die Digitalisate können im Lesesaal, teils sogar online eingesehen werden.

Die Personenstandsbücher sind eine besonders wichtige Quelle. Sie sind die am häufigsten benutzten Archivalien, jede Woche gehen gleich mehrere Anfragen dazu beim Stadtarchiv ein. Gebraucht werden sie zur Erforschung von Familiengeschichten, zu rechtlichen Zwecken, aber auch für viele andere historische Fragestellungen. Personenstandsbücher enthalten Informationen zu Menschen, die sonst kaum persönliche Spuren in der Geschichte hinterlassen: Haushaltshilfen, Landarbeiter, aber auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter sind in den Registern dokumentiert. Deshalb war es dem Stadtarchiv wichtig, diese spannende Quelle digital zugänglich zu machen, umso mehr, weil die vor 1945 entstandenen Bände zum Schutz der Originale für die Benutzung gesperrt sind.

Weil die professionelle Digitalisierung von über 350.000 Seiten nicht über Nacht zu machen ist, gleichzeitig aber die Anfragenbeantwortung weiterhin möglich sein sollte, wurde das Digitalisierungsprojekt in mehreren Etappen über einen Zeitraum von vier Jahren geplant. Der Gemeinderat sagte die Mittel für den gesamten Projektzeitraum verbindlich zu und so gelang die Umsetzung in kleinen Portionen von 30-40 Bänden in zwei bis drei Tranchen pro Jahr. Die dicken Bücher holte ein Digitalisierungs-Profi im Stadtarchiv ab und digitalisierte sie jeweils innerhalb von vier Wochen.

Die hochwertigen Scans  können nun von den Benutzern im Lesesaal des Stadtarchivs eingesehen werden. So ist endlich auch die eigenständige Recherche in den Personenstandsregistern möglich. Die Namensregister der Bände sind teilweise sogar online einsehbar im Recherchesystem Findbuch.net, eine Anleitung dazu finden Sie hier. Die Namensregister der übrigen Bände sollen bald folgen. Die eigentlichen Registereinträge dürfen aus Gründen des Datenschutzes nicht online verfügbar gemacht werden.

Für das Team des Stadtarchivs bedeutet die Digitalisierung eine große Erleichterung, weil nicht mehr bei jeder Anfrage die mehrere Kilos schweren Bände ausgehoben und zum Scanner geschleppt werden müssen, sondern bequem vom eigenen Schreibtisch aus das gesuchte Digitalisat angesteuert werden kann. Die Digitalisierung war ein wichtiger Schritt, um die Erhaltung der alten Bände zu gewährleisten und trotzdem die Benutzung zu ermöglichen. Für das Stadtarchiv ist der Abschluss des Projekts „Digitalisierung der Personenstandsregister“ ein wichtiger Meilenstein.