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Lehrerfortbildung im Stadtarchiv

Lehrkräfte informieren sich über den neuen Bildungsplan und die archivpädagogischen Angebote des Stadtarchivs

Die Leiterin des Stadtarchivs Dr. Klara Deecke zusammen mit den zuständigen Multiplikatoren für Karlsruhe und Pforzheim, Dennis Rudolf und Markus Speer, sowie einer Teilnehmerin aus Heimsheim (Foto: Stadtarchiv Pforzheim)

Am 21. September fand in Pforzheim eine Lehrerfortbildung zur Einführung des neuen Bildungsplans im Fach Geschichte für die Sekundarstufe 1 statt. Geleitet wurde die Fortbildung von Markus Speer (Konrad Adenauer Realschule) in seiner Funktion als Mulitplikator für den neuen Bildungsplan. Da dieser ein besonderes Gewicht auf die Regionalgeschichte und - für Sekundarstufe 1 - die "Spuren des Imperium Romanum in der eigenen Lebenswelt" legt, machte die Fortbildung zunächst im Stadtarchiv Station, ist das Stadtarchiv doch für schriftliche Quellen über den Raum Pforzheim die erste Anlaufstelle. Für dingliche Quellen ist für die Zeit des römischen Portus der Archäologische Schauplatz Kappelhof ein weiterer Ansprechpartner, den die Teilnehmer im Anschluss zusammen mit der Beauftragten für kulturelle Bildung der Stadt Pforzheim, Claudia Baumbusch, besuchten.

Durch Archivführung und Präsentation informierte die Leiterin des Stadtarchivs Dr. Klara Deecke die Lehrkräfte, welche Quellen das Archiv als außerschulischer Lernort zu bieten hat und wie diese für archivpädagogische Projekte zu nutzen sind. So verfügt das Archiv über einen Pädagogikraum mit Arbeitsplätzen für bis zu 30 Schüler, die diese unabhängig vom Lesesaalbetrieb für Gruppenarbeiten oder Fachunterricht im Archiv nutzen können. Allgemeine oder thematische Archivführungen für alle Schularten und Klassenstufen werden vom Stadtarchiv ebenso angeboten wie Materialen, Arbeitskopien und Arbeitsaufträge zu ausgewählten Unterrichtsthemen. Auch für "GFS" und andere selbständige Schülerarbeiten zu geschichtlichen Themen können im Stadtarchiv bearbeitet werden.

Im Jahr 2014 besuchten über 400 Schülerinnen und Schüler zur Projektarbeit oder in Führungen das Stadtarchiv. Schüler der Konrad Adenauer Realschule recherchierten beispielsweise zum Kriegsende 1945 in Pforzheim, während Schüler des Schillergymnasiums über den 1. Weltkrieg forschten. Durch die Archivarbeit zur Regionalgeschichte können sich Schüler stärker mit ihrer Umgebung identifizieren und stellen oft verwundert fest, welchen Einfluss die "große Geschichte" auf lokale Räume hat und hatte. Besonders hinsichtlich der Innenpolitik des Dritten Reiches habe man diese Erfahrung schon sehr oft machen können, so ein Teilnehmer der Fortbildung.

Um Lehrkräfte auf diesen Lernort aufmerksam zu machen, werden in Vernetzung mit dem Archäologischen Schauplatz Kappelhof weitere Fortbildungen mit dem Stadtarchiv angeboten. (Text: Markus Speer, Klara Deecke)