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La Biosthetique spendet Handdesinfektionsmittel

Stadt und Kreis erwarten dringend benötigte Schutzmaterialien

ENZKREIS/PFORZHEIM. Es sind die guten Nachrichten in diesen Tagen: Die Pforzheimer Firma La Biosthetique, mit Sitz im Industriegebiet Brötzinger Tal, hat Oberbürgermeister Peter Boch und Landrat Bastian Rosenau 120 Liter Handdesinfektionsmittel gespendet. Die Geschäftsleitung des Betriebes war zuvor an die Stadt und den Kreis herangetreten, da sie derzeit dringend benötigtes Desinfektionsmittel herstellen kann. Bei Bedarf können weitere Lieferungen folgen. Gleichzeitig haben Landrat und Oberbürgermeister einen wichtigen Schritt zur Beseitigung des bundesweiten Engpasses getan: „Wir haben Ende letzter Woche eine gemeinsame umfangreiche Material-Bestellung in Auftrag gegeben“, erklären Rosenau und Boch.

„Aktuell beginnen wir mit der Belieferung von 29 Pforzheimer Einrichtungen mit Schutz- Paketen, die Masken und Mundschutz beinhalten“, so der Oberbürgermeister. Auch im Kreis erhalten Alten- und Pflegeheime und ambulante Dienste Material aus einer ersten Lieferung des Landes. „Wir konzentrieren uns bei unseren Bemühungen derzeit stark auf die Gesundheit der Mitarbeiter und der Bewohner in sensiblen Einrichtungen und Stützpunkten“, so die beiden Verwaltungschefs.

Dank an Biosthetique

Das jetzt gespendete Desinfektionsmittel wird in erster Linie an die beiden Abstrich-Stellen, also die Corona-Ambulanz beim Helios Klinikum und das Drive-In-Testzentrum Buckenberg sowie an die neu eingerichteten Infekt-Ambulanzen verteilt. Rosenau und Boch dankten Dr. Christian Ader, Mitglied der Geschäftsleitung von La Biosthetique, dass das Unternehmen der Verwaltung in der jetzigen Lage unter die Arme greift und in diesem wichtigen Bereich schnelle Unterstützung leistet.

Ministerium mit erster Lieferung

Stadt und Kreis haben vom Ministerium für Soziales und Integration (SM) des Landes eine Lieferung an Schutzausrüstung erhalten, aber die sei „recht überschaubar und deckt bei Weitem nicht den aktuellen Bedarf“, so Rosenau. Man rechne damit, dass in den kommenden Tagen noch deutlich nachgelegt werde – „aber da sitzen wir mit allen anderen Kreisen und Städten im selben Boot.“ Bei vielen Materialien herrsche ein akuter Mangel, da sie teilweise aus Fernost kommen und Lieferzeiten von zwei bis vier Wochen haben. Außerdem seien manche Angebote überteuert, von schlechter Qualität oder gar beides, beklagt er.

Zudem müssen die Lieferungen oft in Frankfurt oder gar in Hamburg abgeholt oder noch ein Transport organisiert werden. Die Landeslieferung jedenfalls wird nun von der Stadt- und der Kreisverwaltung sukzessive an die Bedarfsträger im ambulanten Bereich wie Alten- und Pflegeheime und ambulante Pflegedienste verteilt, um diese „vulnerable Bevölkerungsgruppe“ und die dortigen Mitarbeiter schützen zu können.

Wir helfen wo wir können

„Wir bündeln im Moment unsere Ressourcen sehr stark, um bei Engpässen allen Partnern im Gesundheitswesen Material zur Verfügung stellen zu können“, sagt OB Peter Boch. Im Einzelfall sei das auch schon gemacht worden. „Wir sehen es als unsere Pflicht an, allen die derzeit an der Bewältigung der Corona-Krise beteiligt sind, unter die Arme zu greifen und bei Engpässen in der Versorgung einzuspringen“, betont Boch. Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf dem stationären Bereich.

Der Bevölkerungsschutz halte immer Material zurück, um aushelfen zu können, falls die klinikeigene Versorgung zu Neige gehe sollte. Generell sei jedoch jeder Beteiligte im Gesundheitswesen aufgefordert, sein eigenes Material zu organisieren. „Die Stadt und der Kreis können nur im äußersten Notfall einspringen“, so Landrat Rosenau abschließend.