Das Kreisimpfzentrum (KIZ) Pforzheim hat mit den Impfungen gegen das Corona-Virus begonnen. Die erste Impfung erhielt Josef Plenk aus Büchenbronn, der vor wenigen Wochen seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte. Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch stimmt dieser Schritt für die Pandemiebekämpfung zuversichtlich: „Endlich kann ich auch für Pforzheim und alle anderen Kreise sagen: Es geht los! Der Beginn der Impfungen in unserem Kreisimpfzentrum ist für mich ohne Frage ein Zeichen, dass wir Licht am Ende dieses langen Tunnels sehen. Der Weg zur erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie und zurück zu unserem geliebten Leben ohne Einschränkungen führt ausschließlich über eine hohe Impfquote. Mit unserem Impfzentrum werden wir alles dafür tun, dass die Pandemie bald Geschichte ist. Lassen Sie sich impfen – dazu will ich die Menschen auch weiterhin ermutigen.“ Darum hat der OB auch einen Brief an alle Pforzheimerinnen und Pforzheimer über 80 Jahren verfasst, der im Laufe der kommenden Woche verschickt wird. Darin wirbt das Stadtoberhaupt eindringlich dafür, sich impfen zu lassen, und weist gleichzeitig auf die verschiedenen Möglichkeiten hin, wie die impfberechtigten Personen einen Termin vereinbaren können.
Ausgelegt ist das Kreisimpfzentrum auf rund 750 Impfungen täglich. Bis ausreichend Impfstoff vorhanden ist, um einen durchgehenden Betrieb sinnvoll zu gestalten, wird das KIZ zunächst an drei Tagen wöchentlich Impftermine anbieten. Vor Ort können sich dann ab sofort pro Tag rund siebzig Personen im Kreisimpfzentrum nach telefonischer Terminvereinbarung impfen lassen. Die Terminvereinbarung ist natürlich auch online möglich. „Es war immer klar, dass am Anfang weniger Impfstoff zur Verfügung stehen würde, als wir uns das alle gewünscht hätten“, so Boch. „Entscheidend ist nun aber, dass möglichst rasch möglichst viel Impfstoff an die Impfzentren geliefert wird. Jede gelieferte Impfdosis werden wir umgehend verimpfen.“ Hier nehme er all diejenigen in die Pflicht, in deren Verantwortung die Beschaffung und Auslieferung des Impfstoffs liege. So lange gelte es noch, geduldig zu bleiben, die Hoffnung zu bewahren sowie im Alltag die Abstands- und Hygieneregeln und die geltenden Bestimmungen weiterhin ernst zu nehmen.
„Es ist enorm, was wir hier gemeinsam mit unseren zahlreichen Partnern für den Aufbau des KIZ geleistet haben“, ergänzt Pforzheims Erster Bürgermeister Dirk Büscher, der als Feuerwehrdezernent auch für den Katastrophenschutz zuständig ist. „Das ist wortwörtlich ohne Beispiel in der Geschichte. Mein Dank für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit gilt allen Beteiligten, die sich bisher mit größtem Engagement und Verantwortungsbewusstsein eingebracht haben.“ Genau wie Oberbürgermeister Peter Boch registriert auch Büscher ein fortwährend großes Interesse an gesicherten Informationen zur Pandemie und zu den Impfungen: „Das alles stimmt uns zuversichtlich, dass wir am Ende Erfolg haben werden.“
Der Weg eines Impflings durch den Impfprozess im KIZ ist leicht verständlich erklärt: Nach dem Eintreffen in der St.-Maur-Halle durch den Haupteingang erfolgt die Anmeldung in einer Empfangskabine, wo die Terminvereinbarung geprüft wird und die Impflinge ihre Identität und ihre Impfberechtigung nachweisen müssen. Im Anschluss bieten Monitore mit Informationsvideos im Wartebereich eine erste Orientierung über den Ablauf. Von dort führt der Weg weiter in den eigentlichen Impfbereich. Dort kümmert sich ein Team aus Ärztinnen, Ärzten und Medizinischen Fachangestellten um die Impfaufklärung und die eigentliche Impfung. Anschließend wird allen Impflingen ein Aufenthalt im medizinischen Überwachungsbereich angeboten. Danach verlassen die Impflinge das KIZ am hinteren Ausgang wieder. Da mit der ersten Impfdosis die Immunität der Impflinge noch nich vollständig hergestellt ist, verteilt die Stadt Pforzheim beim Verlassen des KIZ jedem Impfling zwei FFP2-Masken zum weiteren Schutz im Alltag. Insgesamt stehen zunächst 5000 Masken zur Verfügung.
Der gesamte Prozess ist darauf ausgerichtet, dass der räumliche Abstand zwischen den Impflingen immer möglichst groß ist, um das Abstandsgebot einzuhalten. Auch überkreuzen sich die Wege der Impflinge während des Impfablaufs nicht. Sowohl die Anmelde- als auch die Behandlungskabinen sind so ausgestattet, dass Datenschutz und Privatsphäre jederzeit gewahrt sind. Der Zutritt zum KIZ ist nur ohne Krankheitssymtome und mit Mund-Nasen-Schutz möglich. Eine Impfung erhält nur, wer zur berechtigten Gruppe gehört und vorab einen Termin vereinbart hat. In zwingend notwendigen Fällen ist die Begleitung des Impflings durch maximal eine Begleitperson möglich.
Gleichzeitig mit dem Kreisimpfzentrum hat heute auch das erste von zwei an das KIZ angegliederten Mobilen Impfteams (MIT) seine Arbeit aufgenommen. Die Mobilen Impfteams fahren jeweils die stationären Pflegeeinrichtungen in der Stadt an und können derzeit rund 50 Impfungen pro Tag an 7 Tagen die Woche verabreichen. Den Auftakt machte das MIT im August-Kayser-Stift, wo heute 44 Pflegekräfte, Bewohnerinnen und Bewohner geimpft wurden. Insgesamt angemeldet haben sich dort 114 Personen. Sobald mehr Impfstoff geliefert wird, wird ein zweites Mobiles Impfteam die Arbeit aufnehmen. Wenn alles wie geplant läuft, geht die Stadt Pforzheim davon aus, dass die Zweit-Impfungen in den Pflegeeinrichtungen bis Anfang März abgeschlossen sein könnten.
Weiterführende Informationen
Eine Vereinbarung von Impfterminen in den Kreisimpfzentren in der Region ist seit dem 19. Januar über die Rufnummer 116 117 oder unter www.impfterminservice.de möglich.
Alle wichtigen Informationen rund um das Kreisimpfzentrum in der St.-Maur-Halle bietet die städtische Webseite unter https://pforzheim.de/impfen.