Die Gedenkveranstaltung fand in diesem Jahr aufgrund der Pandemielage nicht-öffentlich in einem etwas kleinerem Rahmen im ATRIUM des VolksbankHauses Pforzheim statt. Das Rahmenprogramm wurde von der Stadt gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden und Pforzheimer Schulen gestaltet. Oberbürgermeister Peter Boch warb in seiner Begrüßung dafür, dass die Reichspogromnacht nicht als historisches, isoliert stehendes Einzelereignis betrachtet wird, sondern als Teil einer Entwicklung und Teil der Geschichte: „Erst wenn wir die Unterschiede zu unserem Zusammenleben heute mit einbeziehen, können uns die damaligen Geschehnisse sensibilisieren und dazu befähigen, Parallelen frühzeitig zu erkennen. Die Vergangenheit sollte uns dann mahnen, damit Ausgrenzung und Diskriminierung keinen Platz in unserer Gesellschaft findet.“ Ebenso gelte es, neue Wege zu finden, um die Erinnerung zu bewahren und weiterzugeben: „Es gibt viele junge Menschen, die sich für die Geschichte interessieren, gerade auch für die Zeit des Nationalsozialismus in ihrer Stadt. Deswegen wollen wir ihnen zuhören“, betonte Boch
Anschließend präsentierten Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B des Reuchlin Gymnasiums ihr Projekt zur Geschichte der Synagoge, die in diesem Jahr im Mittelpunkt stand. Danach sprach der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Rami Suliman, der den Pforzheimer Architekten Peter W. Schmidt eingeladen hat, um die Vision einer neuen Synagoge vorzustellen.
Der Rabbiner Mosche Yudelevitch sprach das Gebet. Umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung durch die ehemalige Schülerin des Reuchlin-Gymnasiums und begabte Akkordeonspielerin Angelika Vogel.
Im Anschluss erfolgte die Kranzniederlegung von Stadt und Jüdischer Gemeinde beim Mahnmal auf dem „Platz der Synagoge“ an der Zerrennerstraße / Goethestraße. Dort legten der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Rami Suliman und Oberbürgermeister Peter Boch jeweils einen Kranz nieder.