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EHAP-Projekt „Hilfe vor Wohnungsverlust“

Das EHAP-Projekt „Hilfe vor Wohnungsverlust“ soll nach dem Wunsch der Stadt Pforzheim sowie der Projektpartnerinnen Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung (GBE) und der Pforzheimer Stadtmission (PSM) ab 1. Januar 2021 in die Verlängerung gehen.

Projektgruppe EHAP
v.l.n.r. Mathias Bohm (JSA, EHAP-Projektleiter), Rudolf Wirtz (Einrichtungsleiter Wichernhaus), Angelika Flattich (Projektmitarbeiterin), Jan Gutjahr (JSA, Abteilungsleiter Asyl und Wohnungswesen), Sonja Winter (Geschäftsführerin GBE), Reinhard Scheibner (Projektmitarbeiter), Bürgermeister Frank Fillbrunn.

Die Stadt Pforzheim, bei der die Projektleitung innerhalb der Fachstelle Wohnungssicherung liegt, hat deshalb beim Bundesverwaltungsamt einen entsprechenden Antrag zur Verlängerung des Projekts „Hilfe vor Wohnungsverlust“ bis zum 30. Juni 2022 gestellt.

„Unser Ziel ist es, so viele Mietverhältnisse wie möglich zu erhalten und die Betroffenen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren“, erläutert Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn. In Pforzheim sind jedes Jahr zwischen 200 und 250 Haushalte von einer Räumungsklage aufgrund von Mietschulden betroffen.

In 2016 haben die Fachstelle Wohnungssicherung im Jugend- und Sozialamt der Stadt, die GBE und PSM das Projekt „Aufsuchende Hilfe zur Sicherung von Wohnraum“ aufgebaut. Diese erfolgreiche Arbeit konnte im Rahmen des Nachfolgeprojekts „Hilfe vor Wohnungsverlust“ (HvW) erweitert werden. Seit 2019 werden die Betroffenen im gerichtlichen Verfahren nicht nur proaktiv aufgesucht, sondern es können sich Haushalte mit Mietschulden bereits zuvor an die Beratungsstelle in der Frankstr. 1 wenden. 

„Unsere Beratungsteams suchen die Betroffenen aktiv auf und unterstützen sie dabei, die richtigen Hilfen zu erhalten, um einen Wohnungsverlust möglichst zu vermeiden“, führt Sonja Winter, Geschäftsführerin GBE, aus.

„Aufgrund des im Vergleich zu früheren Jahren angespannteren Wohnungsmarkts ist die Präventionsarbeit vor Wohnungsverlust wichtiger denn je“, betont Rudolf Wirtz, Einrichtungsleitung Stadtmission/Wichernhaus. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig diese Arbeit für die Menschen und auch für die Stadt insgesamt ist.

Die Projektmittel stammen aus dem EHAP, einem Europäischer Hilfsfond für die am stärksten benachteiligten Personen, der Projekte zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung unterstützt. Die Finanzierung erfolgt fast ausschließlich durch die Europäische Union sowie den Bund.

Das Beratungsangebot wird sich auch in der Verlängerung an Haushalte richten, denen aufgrund von Mietschulden der Wohnungsverlust droht. Wurde schon ein Räumungstermin festgelegt, erhalten auch Haushalte eine Beratung, die durch sogenanntes „mietwidriges Verhalten“ auffällig wurden.

Mit der Beratungsstelle werden nun alle Betroffenen unterstützt; jene, die aus Eigenmotivation Hilfe suchen und solche, die bis zum Räumungstermin „den Kopf in den Sand“ stecken.

Das Beratungsangebot wird an der Problemlage der Betroffenen ausgerichtet, um diese ins vorhandene Hilfesystem zu überführen.