Das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Pforzheim hat sich erfolgreich beim Programm „Integrationsmacher:innen – Integration durch Zusammenarbeit“ beworben. Fünf Kommunen werden bei digitalen und sozial innovativen Integrationsprojekten unterstützt. Ihnen werden geschulte Personen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft zur Seite gestellt, die an Lösungen lokaler Herausforderungen mitwirken. In dieser Woche startet nun das Team der „Integrationsmacher:innen“ in der Stadtverwaltung Pforzheim ihr Projekt „Prozessmanagement Integration“. Das Ziel besteht darin, ein Prozessmanagement und Dokumentenmanagementsystem aufzubauen und die Prozessoptimierung innerhalb der Abteilung Migration und Flüchtlinge voranzutreiben.
Das Team der „Integrationsmacher:innen“ in Pforzheim besteht dabei aus zwei verwaltungsinternen Paten, nämlich dem Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, Jürgen Beck, und dem Leiter der zentralen Verwaltungsabteilung, Patrick Paré. Neu dazu kommt mit Dustin Savarino ein externer Experte, der für die Programmlaufzeit von sechs Monaten eine Projektstelle in der Verwaltung annimmt. „Mit einem effektiven Prozess- und Dokumentenmanagementsystem wollen wir die Verwaltungsabläufe erheblich beschleunigen. Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete sollen schneller Auskunft und Informationen bekommen. Aber auch intern möchten wir neue Mitarbeitende in diesem stetig komplexer werdenden Bereich von Gesetzes- und Rechtsmaterie unterstützen und die Einarbeitung effizienter gestalten“, hebt Erster Bürgermeister Dirk Büscher hervor. Auch Beck freut sich über den Projektbeginn: „In der Ausländerbehörde gehen wir mit der Umsetzung dieses Projektes ganz gezielt neue Wege, um – auch und gerade in diesen schwierigen Zeiten – die Abläufe und die Integration vor Ort zu stärken. Wir jammern nicht nur, wir machen auch und gehen es an.“
Von lokalen Integrationslösungen anderer lernen
Zeitgleich starten diese Woche deutschlandweit weitere vier Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft ihre sechsmonatigen Projekte in den Verwaltungen der Hansestadt Stralsund, des Burgenlandkreises, der Stadt Torgau sowie der Gemeinde Kalletal. Unter Einsatz unterschiedlicher digitaler Werkzeuge entwickeln sie Lösungen für Herausforderungen in der jeweiligen lokalen Integrationsarbeit. Gemeinsam ist allen Projekten, dass sie den Zugang zu spezifischen Integrationsangeboten und -informationen erleichtern und verbessern wollen.
Die Projekte sind Teil des Programms „Integrationsmacher:innen – Integration durch Zusammenarbeit“, durchgeführt von der Lokalprojekte gGmbH und gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Bis Ende März 2024 werden die Projekte abgeschlossen und anschließend öffentlich vorgestellt.
„Ein erster wichtiger Grundstein für gelingende Integrationsarbeit ist, dass neu ankommende Menschen sich zunächst einmal in der Behördenlandschaft zurechtfinden. Dafür ist eine nutzerzentrierte und verständliche Aufbereitung der manchmal sehr technischen und oft zu bürokratisch formulierten Informationen notwendig. Dabei unterstützen wir die Teams mit unserem speziellen bildenden Begleitprogramm,“ sagt Charlotte Bock, Geschäftsführerin der Lokalprojekte gGmbH. Ziel des Programms ist außerdem, Lösungen zu entwickeln, die über den jeweiligen lokalen Kontext hinaus auf die Anforderungen anderer Städte und Landkreise übertragen werden können – damit möglichst nachhaltige positive Effekte in der lokalen Integrationsarbeit entstehen.
„Oft fehlt es den Kommunen nicht an Ideen, sondern eher an Ressourcen und genau der richtigen Expertin oder dem Experten für die Umsetzung der Aufgaben,” erläutert Lisa Veyhl, Senior Projektmanagerin bei der Robert Bosch Stiftung. „Hier setzt das Programm an. Lokalprojekte bringt zum einen geeignete Fachleute aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft in die Verwaltung, zum anderen verfügen sie über ein weitreichendes Netzwerk, das die Kommunen mit Ideen und digitalen Lösungen unterstützt.“
Durchgeführt wird das Programm vom Team Lokalprojekte, einem innovativen, gemeinnützigen Unternehmen, das sich der Unterstützung der Verwaltungsmodernisierung verschrieben hat. Dazu arbeitet das Team von Lokalprojekte eng mit den Verwaltungen zusammen. In den vergangenen Monaten haben die Teams bereits an ersten spezifischen Umsetzungsideen für die Lösung der jeweiligen lokalen Herausforderung gefeilt und arbeiten bis Programmende im Sparring zusammen.
Über Lokalprojekte gGmbH
Hervorgegangen ist Lokalprojekte aus dem bundesweiten Hackathon unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes im Rahmen von „UpdateDeutschland“ Anfang 2021. Eine Gruppe engagierter Menschen aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft hat seither ein tragfähiges und wirksames Konzept für die projektbasierte Einbindung externer Fachexpertinnen und Fachexperten für Städte, Kommunen und Behörden erarbeitet und die Lokalprojekte gemeinnützige GmbH gegründet. Das Konzept wurde in der Pilotphase erfolgreich getestet und seither kontinuierlich verbessert. Inzwischen gibt es auch ein Onboarding-Programm für Querwechslerinnen sowie Querwechsler in der Verwaltung, das sich großer Beliebtheit erfreut. Geschäftsführerinnen sind seit März 2023 Dr. Christine Prokop-Scheer, Verwaltungswissenschaftlerin und Betriebswirtin,sowie Charlotte Bock, Wirtschafts- und Staatswissenschaftlerin.
Weitere Informationen zu Lokalprojekte sind unter www.lokalprojekte.de einzusehen.
Das Team von Lokalprojekte ist unter hallo(at)lokalprojekte.de zu erreichen.
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Globale Fragen. Mit ihrer Förderung setzt sie sich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft ein. Die Stiftung ist gemeinnützig, unabhängig und überparteilich. Sie geht auf das Vermächtnis des Unternehmers und Stifters Robert Bosch zurück. Die Robert Bosch Stiftung GmbH unterhält eigene Einrichtungen, entwickelt innovative Projekte und fördert auf internationaler wie lokaler Ebene. Die Erkenntnisse aus ihrer Förderung bringt die Stiftung in die Fachwelt und die öffentliche Debatte ein.
Die Stiftung hält rund 94 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus der Dividende. Unternehmen und Stiftung handeln unabhängig voneinander. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 2,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.
Weitere Informationen unter www.bosch-stiftung.de.