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Digitale „Woche der Brüderlichkeit 2021“

„. . . Zu Eurem Gedächtnis: Visual History“

Auftakt Woche der Brüderlichkeit
Aufnahme der digitalen Eröffnungsfeier mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Glaubensgemeinschaften (Von links nach rechts, obere Reihe: Rabbiner Michael Jaakov Bar-Lev (Jüdische Gemeinde), Claudia Baumbusch (Kulturamt Pforzheim), Pfarrerin RL Dorothea Patberg Von links nach rechts, Mitte: Hasan Akbaba (Alevitische Gemeinde), Pfarrer Georg Lichtenberger (Kath. Kirche), Ev. Schuldekanin Katharina Vetter Von links nach rechts, untere Reihe: Toqeer Ahmad (Ahmadiyya Muslim Jamaat), Aleyna Özdemir (DITIB Fatih Moschee) (Bild: Sabrina Zart)

In der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit steht die bildliche Überlieferung im Mittelpunkt.
Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres bundesweit die „Woche der Brüderlichkeit“, um das Miteinander in Toleranz und den Dialog zwischen Christen und Juden zu fördern. In Pforzheim hat sich die Woche der Brüderlichkeit im letzten Jahrzehnt vom ursprünglichen jüdisch-christlichen Dialog mit der Aufarbeitung des Holocaust zu einer interkulturellen und interreligiösen Veranstaltungswoche entwickelt, an der 2021 sechs verschiedene Glaubensgemeinschaften mitwirken und das Programm mitgestalten. Die Woche der Brüderlichkeit hat sich als ein wichtiges Forum der Friedens- und Erinnerungskultur in unserer Stadt etabliert.

Die Gedenkwoche findet von Sonntag, 7. März, bis Sonntag, 14. März 2021 statt. Pandemiebedingt wird sie dieses Jahr in den digitalen Raum verlegt.

Unter dem Motto „. . . Zu Eurem Gedächtnis: Visual History“ wird 2021 die Bedeutung visueller Medien für die Erinnerungs- und Gedenkkultur und damit zugleich das pandemiebedingte digitale Format reflektiert. Die überwiegend digital aufgezeichneten oder gestreamten Veranstaltungen sind am jeweiligen Veranstaltungstermin unter www.pforzheim.de/wdb abrufbar. Hier ist auch der Programmflyer verfügbar.

In seiner Begrüßung hebt Oberbürgermeister Peter Boch die Bedeutung der Woche der Brüderlichkeit für die Geburtsstadt Johannes Reuchlins hervor. Dabei würdigt er das, trotz der besonderen pandemiebedingten Umstände, vielfältige Programm und die für Pforzheim spezifische Teilnahme von sechs Religionsgemeinschaften. „Ich finde, das ist ein starkes Zeichen für religiöse Vielfalt und den interreligiösen Dialog in unserer internationalen und weltoffenen Stadt.“, so das Stadtoberhaupt.

In der digitalen Eröffnungsfeier am Sonntag, den 7. März, spricht Pfarrerin Dorothea Patberg im Rahmen eines Interviewgesprächs mit Vertreterinnen und Vertretern der sechs beteiligten Glaubensgemeinschaften über deren Verhältnis zu bildlicher Überlieferung am Beispiel eines exemplarischen Symbolbildes der jeweiligen Religion.

Am 8. März referiert Rechtsanwalt und Obermeister Dr. Christoph Mährlein für die Löbliche Singergesellschaft von 1501 in einem Live-Stream über „Volksverhetzung und Meinungsfreiheit“.

Die Jüdische Gemeinde präsentiert am Dienstag, 9. März, den Historiker und Journalisten Professor Götz Aly mit dem Vortrag „Der ewig neue deutsche Antisemitismus“.

Unter dem Motto „Holcaust – Was geht mich das an“ sprechen Schülerinnen und Schüler des Hildagymnasiums am Mittwoch, 10. März, mit dem designierten Pforzheimer Friedenspreisträger Ben Salomo.

Das Kulturamt stellt am Donnerstag, 11. März die digitale Stadterkundung „Stätten jüdischen Lebens in Pforzheim“ online, das Dr. Christoph Timm und das Kulturamtsteam im Kontext des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entwickelt haben.

Einen virtuellen Rundgang über den Jüdischen Friedhof auf dem Hauptfriedhof bietet der Historiker Olaf Schulze am Freitag, 12. März, unter dem Motto „Abgebrochene Säule, aufgeschlagenes Buch und Davidstern“ an.

Am Samstag, 13. März, präsentiert das Kulturhaus Osterfeld die szenische Lesung „Empfänger unbekannt“
mit Stefanie Wally und Barbara Gerstenäcker. Sie zeigt, was passiert, wenn das »zusammen Leben« nicht mehr funktioniert und damit auch kein »zusammen Wachsen« möglich ist und was passiert, wenn Ignoranz, Hass und Mauern dominieren.

Die digitale Abschlussveranstaltung am 14. März steht unter dem Titel »Engel: Gottes Boten in den Religionen“. In dem Film von Joachim Wossidlo gehen Pforzheimer Menschen aus sieben verschiedenen Religionsgemeinschaften Fragen über Engel nach. Im Anschluss dieses Formats der Evangelischen Kirche Pforzheim in Zusammenarbeit mit dem Rat der Religionen ist der Austausch mit den Filmbeteiligten vorgesehen.

Bei dieser Veranstaltung ist eine Anmeldung bis 12. März 2021 unter sabrina.zart(at)pforzheim.de erforderlich.

Das Programm »Zoom« wird vorausgesetzt.

Alle Formate sind auch über die Woche der Brüderlichkeit hinaus unter www.pforzheim.de/wdb aufrufbar und damit ein wichtiges Dokument der „Visual History“ und einer nachhaltigen Friedens- und Gedenkkultur in Pforzheim.