Welche Auswirkungen hat das Handeln eines Einzelnen auf die Gruppe? Wie beeinflusst das Umfeld das Verhalten von Individuen in Menschenmassen? Diese Fragen behandelt die Schmuck-Performance „Der Massenmensch“ der Designerinnen und Pforzheimer Hochschul-Absolventinnen Janina Au und Lena Hetzel, die sie in Zusammenarbeit mit dem „Stattbad“ für den virtuellen Raum umgesetzt haben. Am Samstag, 17., und Sonntag, 18. Oktober, jeweils von 11 bis 19 Uhr, findet im EMMA – Kreativzentrum Pforzheim eine Präsentation des Projektes statt, bei der die Besucherinnen und Besucher die virtuelle Performance mit VR-Brillen erleben können.
Die Männerschwimmhalle des ehemaligen Emma-Jaeger-Bades in Pforzheim wird seit 2019 unter dem Namen „Stattbad“ als virtueller Projektraum für Kunst- und Designprojekte genutzt. Dort wurde die Performance „Der Massenmensch“, von Janina Au und Lena Hetzel mit einer speziellen Technik aufgenommen. Entstanden ist ein virtueller Rundgang, bei dem jeder Blickwinkel- und Bewegungswechsel die Konstellationen der Performance verändert. Ergänzt wird der Rundgang durch Musik von Firat Yildiz, der aus den Geräuschen der Performance einen eigenen Sound kreierte sowie Drohnenflügen von Jens Alemann.
„Mit dem Stattbad geben wir, gerade in Zeiten von Corona, Kreativschaffenden die Möglichkeit, Projekte zu realisieren, die im virtuellen Raum stattfinden und daher trotz Corona-Beschränkungen eine große Öffentlichkeit erreichen können“, so Matthias Lüben, Projektleiter des Stattbads. Für „Der Massenmensch“ experimentierten Janina Au und Lena Hetzel zusammen mit Matthias Lüben, wie die performativen Bewegungsabläufe in den virtuellen Raum des Stattbades übertragen werden können. „Die Arbeit im Stattbad hat es uns ermöglicht, eine neue Form der Ausstellung zu erforschen und einen Raum zugänglich zu machen, der sonst für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Vor allem das Experimentieren mit Design und Performance im Wechselspiel von bewegtem und nicht bewegtem Zustand war für uns sehr spannend“, freuen sich Janina Au und Lena Hetzel.
„Der Massenmensch“ stellt die Frage, in welchem Ausmaß Personen selbst- oder fremdbestimmt handeln. Ausgangspunkt der Performance sind großformatige Schmuckstücke mit den Grundformen Kreis und Linie, die für sich allein stehend rein ästhetische Objekte sind. Erst durch das gemeinsame Tragen erhalten sie eine Funktion, formieren Menschen zu einer Gruppe und initiieren Bewegungsabläufe. Die Bewegungen stellen sechs verschiedene soziale und politische Verhaltensweisen von Menschenmassen dar, die sich auf Mechanismen von demokratischen und hierarchischen Systemen sowie auf Verhaltensweisen von Individuen innerhalb dieser Strukturen beziehen. So eröffnet „der Massenmensch“ verschiedene Sichtweisen auf die Wechselwirkungen von Einzelpersonen zu deren Umfeld und der Menschenmasse selbst.
„Der Massenmensch“ entstand 2019 als gemeinsames Bachelor-Abschlussprojekt der beiden Designerinnen Janina Au und Lena Hetzel im Studiengang Schmuck an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim.
Das Projekt „Stattbad“ ist eine Kooperation von Pforzheimer Kreativschaffenden mit dem EMMA – Kreativzentrum Pforzheim. Die Performance „Massenmensch“ sowie alle vorherigen Projekte sind nach der Präsentation im EMMA unter www.stattbad.digital abrufbar.
Der Massenmensch. Virtuelle Performance & Schmuck im Stattbad
Präsentation mit VR-Station
Samstag, 17., und Sonntag, 18. Oktober,
11 bis 19 Uhr
EMMA – Kreativzentrum Pforzheim
Emma-Jaeger-Straße 20
75175 Pforzheim
Kontakt:
Alexandra Vogt
Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
Alexandra.vogt@ws-pforzheim.de
07231 39 1874