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Ausstellung „Gurs 1940 - die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“

Am 22. und 23. Oktober 1940 verschleppten die Nationalsozialisten mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland, darunter 195 Pforzheimerinnen und Pforzheimer. Ihr Weg führte nach Südfrankreich, ins Internierungslager Gurs am Fuße der Pyrenäen. Von dort ging es ab 1942 weiter in die Vernichtungslager nach Auschwitz-Birkenau oder Sobibor, wo die meisten der Deportierten starben. An ihr Schicksal erinnert die Ausstellung „Gurs 1940 – die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“, die ab Montag, 4. April, im Stadtlabor (Rathauspavillon) gezeigt wird.

Die von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz konzipierte Ausstellung zeigt auf 31 Bildtafeln anhand von Zeitzeugenberichten, Fotos und Zeichnungen die damaligen Verbrechen und ihre Nachgeschichte. Sie bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täterinnen und Täter, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und Frankreich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Ergänzend zu den vom Haus der Wannseekonferenz konzipierten Tafeln hat das Kulturamt mit dem Stadtarchiv und der Historikerin Christina Klittich weitere Ausstellungstafeln mit Bezug auf Pforzheim erstellt.

Erstmals in Pforzheim gezeigt wurde die Ausstellung bereits anlässlich 81. Gedenktags der Deportation im Rahmen der jährlichen Gedenkfeier am 22. Oktober 2021. Aufgrund der angespannten pandemischen Lage waren Feier und Ausstellung jedoch nicht öffentlich zugänglich, weswegen „Gurs 1940“ nun vom 4. April bis 1. Mai 2022 im Stadtlabor gezeigt wird. Die 31 Bildtafeln sind von außen gut einsehbar, sodass die Ausstellung rund um die Uhr besucht werden kann.

Die Gesamtschau entstand im Auftrag und mit Unterstützung der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der Arbeitsgemeinschaft zu Unterhalt und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs und des Auswärtigen Amtes. Sowohl die Ausstellung selbst als auch die Vortragsrede „Bald sind wir wieder zusammen – die Deportation der Pforzheimer Juden nach Gurs" von Christina Klittich sind auch digital unter www.pforzheim.de/gedenkfeier-gurs abrufbar.