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Archivrecherchen und Zeitzeugenberichte

Christian Claudel von Les Amis de Pforzheim sammelt in Kooperation mit dem Stadtarchiv Informationen über die Zwangsarbeiter aus den Vogesen, die 1944 nach Pforzheim verschleppt wurden

Christian Claudel (Les Amis de Pforzheim) und Archivleiterin Klara Deecke
Christian Claudel (Les Amis de Pforzheim) und Archivleiterin Klara Deecke mit einem Panoramafoto von La Bresse im Jahr 1946, nach der Zerstörung durch die deutsche Wehrmacht im November 1944 provisorisch wiederaufgebaut. (Foto: Stadt Pforzheim, Schüle)

Christian Claudel aus der französischen Vogesengemeinde La Bresse, Vorsitzender von Les Amis de Pforzheim, besuchte Mitte Mai die Goldstadt. Dabei arbeitete er u. a. im Lesesaal des Stadtarchivs und wertete die nun digital vorliegenden Pforzheimer Sterberegister des Jahres 1945 aus.

Mit im Gepäck hatte Claudel drei Panoramafotos von La Bresse, die den Zustand vor der Zerstörung im November 1944, zerstört und provisorisch wiederaufgebaut zeigen. Sie belegen eindrücklich die Zäsur, die durch die Deportation aller männlichen Einwohner und die Brandschatzung und Verwüstung des Ortes durch die Wehrmacht und Gestapo in die Geschichte von La Bresse eingeschrieben wurde. Viele der Deportierten mussten in Pforzheim und umliegenden Gemeinden Zwangsarbeit leisten.

Um ihren Spuren nachzugehen, arbeitete Claudel aber nicht allein mit Archivquellen. In Pforzheim gut vernetzt und im regen Austausch u. a. mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft, konnte er Kontakt zu verschiedenen Zeitzeugen knüpfen, die die französischen Zwangsarbeiter in Pforzheim und Umgebung selbst erlebt hatten und darüber berichteten.