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KEF!-Fassadenkunstwerk als positives Zeichen für die „Westliche“ und den Kulturstandort Pforzheim

Auftakt für neue Wege bei Urban Art

Berliner Künstler KEF! alias Simon Röhlen
Berliner Künstler KEF! alias Simon Röhlen (@Stadt Pforzheim, Stefan Baust)

Seit Montagmorgen arbeitet der Berliner Künstler KEF! alias Simon Röhlen an einem monumentalen Fassadenkunstwerk in der Pforzheimer Weststadt. Das Kulturderzernat hat den international tätigen Künstler Jahrgang 1989 damit beauftragt, die Seitenfassade einer städtischen Immobilie an der Einmündung der Germaniastraße in die Westliche Karl-Friedrich-Straße zu gestalten. Damit macht sich die Stadt den vielfach geäußerten Wunsch von Bürgerinnen und Bürgern, Mitgliedern des Gemeinderats und zahlreichen Kulturschaffenden zu Eigen, der Urban Art als Kunstgenre mit ihren kreativen Potenzialen in Pforzheim neue Wege zu ebnen. „Wir wollen unsere Stadt als Kulturstandort voranbringen, der möglichst allen Menschen Angebote für kulturelle Teilhabe macht“, betont Pforzheims Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler.

Der Kontakt zum Künstler kam über die Karlsruher Neue Kunst Gallery zustande, die aktuell eine Einzelausstellung von KEF! zeigt. Der bei Aachen geborene Künstler kommt bereits in früher Jugend mit Graffiti und Street Art in Kontakt und erprobt in diesem Umfeld seine kreativen Neigungen. Nach einer Lehre zum Industriemechaniker reift in ihm der Entschluss, sich ganz der Kunst zu widmen. Während eines längeren London-Aufenthalts entwickelt er sich zum gefragten Künstler, dessen Werke regelmäßig in europäischen Galerien ausgestellt werden. Inzwischen ist er mit seinem Murals und Gemälden für eine weltweite Auftraggeberschaft tätig. Früh entwickelt er eine Bildsprache, die ihn aus der Gegenständlichkeit weg hin zu einer organischen, dynamischen Linienkunst führt. Sie bezieht ihre ästhetische Qualität aus einer harmonischen Zusammenschau von blatt- und blütenähnlichen Schwarzweiß-Elementen und vereinzelten, sparsamen Farbsetzungen. In seinen Kompositionen, die er frei sprühend und ohne Zuhilfenahme von Schablonen als Work-in-Progress in einem hoch konzentrierten Schaffensprozess auf der Fläche wachsen lässt, schwingt eine naturverbundene und meditative Grundhaltung mit: „Harmonie und Ruhe ist das, was mich antreibt und es ist auch das, was ich weitergebe“, so der Künstler.

Als „Statement für Urban Art“ bezeichnet Schüssler den Auftakt, den KEF! für die Stadt Pforzheim nun erarbeitet. „Eine Kunst wie die von KEF! verbindet Ästhetik, Prägekraft für den öffentlichen Raum und gesellschaftliche Relevanz, mit der es uns gelingen kann, ein positives Zeichen zu setzen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir auf diesem Weg Nachahmer für so manche Pforzheimer Fassade finden, das wären Aufwertungen in vielerlei Hinsicht.“ Möglich gemacht hat die Realisierung des Kunstwerks in der Germaniastraße eine ämterübergreifende Kooperation von Kulturamt, Gebäudemanagement und Grünflächen- und Tiefbauamt. Die Stadt Pforzheim sieht darin einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Stadtentwicklung, der zur Aufwertung der Weststadt beiträgt. Als Kunst im öffentlichen Raum spricht das Street-Art-Projekt an diesem Standort ein vielfältiges Publikum an.

Eine Ausstellung mit Gemälden von KEF! im Kunstverein Pforzheim im Reuchlinhaus ist für Sommer 2022 in Planung.