15. Februar, 8 Uhr – Der erste Arbeitstag von Andrea Hermesmeier als verantwortliche Projektleiterin von Pforzheim Mitte – Innenstadtentwicklung Ost. Oberbürgermeister Peter Boch begrüßte die neue Mitarbeiterin der Stadt persönlich: „Als gesamtverantwortliche Projektkoordinatorin haben Sie sich einem 100 Millionen Euro-Projekt verschrieben und damit viel Verantwortung übernommen. An der Schnittstelle zwischen Investor und Stadt wahren Sie unsere Interessen und unsere Bedürfnisse.“ Die Stadt Pforzheim sei froh, die Juristin für diese Position gewonnen zu haben.
Vor ihrem Wechsel nach Stuttgart war Andrea Hermesmeier bereits 29 Jahre im städtischen Rechtsamt, davon 16 Jahre als Rechtsamtsleiterin tätig. „Die Innenstadtentwicklung-Ost ist eine große Chance für Pforzheim und ein wichtiges Projekt für die ganze Bürgerschaft, für die Stadtgesellschaft Pforzheims. Von entscheidender Bedeutung für das Gelingen des Projektes ist die konstruktive, aber auch kritische Zusammenarbeit mit TenBrinke als Investor und die Einbindung der Bürgerschaft“, so Andrea Hermesmeier. Der bisherige Teamleiter Bernhard Enderes übergibt den Stab gerne: „Wir haben lange gesucht, um diesen wichtigen Job jetzt mit einer so profilierten Kollegin besetzen zu können. Andrea Hermesmeier kennt nahezu alle handelnden Personen und unsere Strukturen.“ Das sei neben ihrer fachlichen Erxpertise ein großer Vorteil.
OB Boch nutzte die Gelegenheit, den bisherigen Team zu danken: „Alle Beteiligten Fachämter haben in den vergangenen Jahren einen sehr guten Job gemacht.“ Er wisse, das seien zum Teil große und neue Herausforderungen für das Team um Herrn Enderes gewesen. „Aber wir stehen dadurch heute vor einer entscheidenden Weiterentwicklung. Das Projekt wird sichtbar.“
Worum geht’s?
Im Umfeld der zentralen Rathäuser hat die Stadt Pforzheim ein Wettbewerbsverfahren Pforzheim Mitte – Innenstadtentwicklung Ost zur Entwicklung eines Projekts mit Einzelhandel, Wohnen, Gastronomie, Verwaltung, Kitas und Kultur durchgeführt. Im Februar 2019 wurde der umfassende Projektvertrag mit der Quartier PIO GmbH, einer Projektgesellschaft der Ten Brinke Group B.V., unterzeichnet. In den nächsten Jahren werden hier durch den Investor mehr als 100 Millionen Euro in Pforzheims City investiert.
Was steht an?
Das Projekt umfasst die Realisierung der Gebäude, Infrastrukturen, Straßen, Wege und Plätze in Bauabschnitten in den nächsten Jahren. In den vergangenen Monaten wurden die Versorgungsleitungen rund um die Innenstadt erneuert und verlegt. Der zur Projektrealisierung benötigte Bebauungsplan ist seit dem 1. September 2020 rechtskräftig. Gerade fanden die ersten vorbereitenden Maßnahmen auf dem Parkplatz im Rathaushof statt. Ende Februar wird TenBrinke den vollständigen Bauantrag einreichen. Bereits im dritten Quartal sollen die Bauarbeiten beginnen.
Warum eine Projektleitung?
Andrea Hermesmeier wird die gesamtverantwortliche Projektkoordination und die Steuerung der vertraglichen, technischen und wirtschaftlichen Projektabläufe übernehmen. Sie leitet dabei ein Projektteam der Stadtverwaltung, das bereits heute aus einer Reihe kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller betroffenen Fachbereiche besteht. Sie überwacht und sichert den Projektfortschritt. Sie ist die Schnittstelle zwischen Investor und Stadt und wahrt dabei die Interessen und Bedürfnisse der Stadt und koordiniert die Entscheidungsfindung unter anderem im dafür eingerichteten Lenkungsausschuss. Mit dem Eintritt in die Realisierung beginnt die entscheidende Phase des Stadtentwicklungsprojekts, die eine umfassende Betreuung erforderlich macht.
Das sagt der Oberbürgermeister:
Bisher wurden im Gemeinderat, der Verwaltung und mit dem Investor die Voraussetzungen systematisch erarbeitet. Jetzt geht es um die konkrete Realisierung, um den ständigen Dialog mit dem Investor, um die Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger; um eine sehr gute Kommunikation.
Das sagt Andrea Hermesmeier:
„Ich bin zurück in meiner Wahlheimat Pforzheim. Eine erfolgreiche Innenstadtentwicklung-Ost für Pforzheim ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mir liegt die Strukturierung und Koordinierung komplexer Sachverhalte. Vor allem aber schätze ich den Austausch und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen, um die Interessen Pforzheims im Projekt bestmöglich zu vertreten.“
Ihr letztes großes Projekt:
Im Jahr 2017 war Andrea Hermesmeier einem Angebot aus der Landeshauptstadt Stuttgart gefolgt. Dort hat die ehemalige Rechtsamtleiterin die rechtliche und strategische Koordinierung des Bahnprojekts Stuttgart 21 auf Seiten der Stadt übernommen. Zusätzlich dazu steuerte sie das Gesamtprojekt Stuttgart21/Rosenstein. Hierzu gehörte neben dem Bahnprojekt die Entwicklung des neuen Stadtteils Rosenstein auf rund 100 Hektar, die Gestaltung des äußerst schwierigen Gleisrückbaus und verschiedene Infrastrukturthemen. Die Erfahrungen, die sie hier gesammelt hat, wird sie in das Projekt Innenstadt Ost einbringen können.