„Es ist sichergestellt, dass keine Kita schlechter gestellt ist als bisher“, stellen Oberbürgermeister Peter Boch und Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn klar. Von einer ‚Mehrklassengesellschaft in der Kitalandschaft‘ zu sprechen, sei deshalb abwegig. Mit dem neuen Beitragssystem werde dem Gemeinderat ein sehr guter Kompromiss vorgeschlagen. „Wir gehen damit einen großen Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt“, sagen Boch und Fillbrunn weiter.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Fachdezernent einen Brief der Liga beantwortet und dabei verschiedene Einwände entkräftet. Unbegründet ist insbesondere die Sorge, Kindertageseinrichtungen könnten künftig vom Geldbeutel der Eltern abhängen. „Mit dem neuen Modell wird ein Ausgleichsmechanismus eingeführt, der Unterschiede bei den Beitragseinnahmen in den einzelnen Kitas deutlich reduziert“, so Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn. Dort wo eine Kita besonders viele Kinder aus einkommensschwachen Familien aufnimmt, findet ein Ausgleich statt, so dass mindestens das durchschnittliche Beitragsaufkommen einer städtischen Kita erreicht wird. Dies geschieht unabhängig von der städtischen Bezuschussung des Defizits in Höhe von 97 Prozent bei den normalen Kitas der freien Träger und 93 Prozent bei den konfessionellen Kitas.
Weiterhin spricht Frank Fillbrunn davon, dass das neue Modell zu einer angemesseneren Verteilung der Beiträge führe, „die von allen Seiten gewünscht war und auch nach wie vor befürwortet wird“. Eine Beitragsfreistellung etwa für das letzte Kita-Jahr sei auch in diesem Modell sehr wohl möglich, sollte es hierzu etwa entsprechende Beschlüsse und Zusagen seitens des Landes geben. Das neue Modell bedeute auch keineswegs unterschiedliche Beitragshöhen in Kitas oder Horten in Pforzheim. „Im Gegenteil ist der Stadt daran gelegen, dass Einrichtungen gleiche Beiträge erheben.“
Die Stadt Pforzheim legt außerdem Wert darauf, dass sich für die Träger mit dem neuen Modell geringere Verwaltungsaufwände etwa in der Abwicklung von Zahlungen der Beitragsübernahme ergeben. Die einzelnen Beiträge können auch im neuen Modell durch den Träger in kurzer Zeit berechnet werden. „Insgesamt ergibt sich so kein Mehraufwand auf Trägerseite“, stellt Frank Fillbrunn fest. Sämtliche Punkte seien im Vorfeld mit den freien Trägern besprochen und die vorgetragenen Bedenken entkräftet worden.