Zum Inhalt springen
  • Aufgelockerte Bewölkung: 25-50% 8 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Ausstellung in der Pforzheim Galerie

„Sylvia Witzenmann - BALD HIERHIN, BALD DORTHIN“

Vom 26. Mai bis zum 29. September 2019 ist in der Pforzheim Galerie die Ausstellung „BALD HIERHIN, BALD DORTHIN“ von Malerin und Goldschmiedin Sylvia Witzenmann zu sehen.

BALD HIERHIN – BALD DORTHIN - ein passendes Motiv für die mannigfaltigen Ausdrucksformen der Malerin. Sylvia Witzenmann schafft Gemälde in freier und figurativer Form, welche die geistige Seite des Menschen und der Welt erforschen.

Geprägt durch ein kulturell reiches Elternhaus, begann die in Pforzheim aufgewachsene und in New York lebende Künstlerin früh mit zeichnerischen und farbigen Arbeiten. Studien der Malerei, Grafik und handwerkliche Techniken an der Pforzheimer Kunst- und Werkschule sowie das Erlernen der Goldschmiedekunst in Pforzheim, Ansedonia und New York folgten.

Die Ausstellung in der Pforzheim Galerie setzt folgerichtig mit der Zeit von Sylvia Witzenmann an der Kunst- und Werkschule zwischen 1972 und 1974 ein. Im kleinen Vorraum werden Arbeiten einiger ihrer Zeitgenossen dort gezeigt. Etwa von den Professoren Fritz Vahle, Peter Jacobi, Willi Seidel, Bernhard Jablonsky, Hans Baschang und Werner Weißbrodt. Bei Ute Middel lernte Sylvia Witzenmann die Technik des Batikens, die sie in ihren frühen Jahren viel beschäftigte. Ebenso ist Axel Hertenstein, der Witzenmann animierte an der Pforzheimer Schule zu studieren, mit einer Arbeit vertreten.

Die Ausstellung „BALD HIERHIN – BALD DORTHIN“ legt den Schwerpunkt auf das grafische Werk. Gezeigt werden Arbeiten und Drucke auf Papier, Zeichnungen, Linolschnitte und Radierungen. Damit kann nach der Schau des Jahres 2000, bei der großformatige Ölgemälde im Mittelpunkt standen, nun der Fokus auf eine ganz neue, aber nicht weniger zentrale Fassette ihres Schaffens gelegt werden. Davon ausgehend spannt sich der Bogen über frühe grafische Blätter und Reiseansichten, die eine beobachtete aber formal reduzierte Wiedergabe belegen. Es folgen Zeichnungen aus der frühen New Yorker Zeit, so eine ganze Reihe von postkartengroßen Zeichnungen, die den überwältigenden Eindruck der pulsierenden Großstadt zeigen. In zarter Linienführung nehmen sie das Pulsierende der Metropole auf. Auf Long Island lebte Sylvia Witzenmann in einem kleinen Haus direkt am Wasser, gegenüber von Gardiers Island. Dort segelte sie tagsüber und beobachtete die stetige Veränderung von Himmel und Wasser je nach Tageszeit und Wetterlage. Untertags entstanden zunächst realistische und detailgetreue Gemälde, die mit der Zeit freier und metaphorischer wurden. Diese gesehenen Motive übersetzte Witzenmann in den Nachtstunden in expressive Stimmungsbilder, die oft mehr über die eigenen Seelenzustände als über die reale Landschaften verraten. Man könnte sie daher auch als Seelenlandschaften oder Traumlandschaften bezeichnen.

Auf zahlreichen Reisen hat Sylvia Witzenmann ihre Eindrücke und vielfältige Assoziationen wiedergegeben. So sind in der Ausstellung die zarten, rein linear aufgefassten Reiseskizzen aus New Mexiko zu sehen, ebenso die expressiven und buntfarbigen Kreiden des Yukatan-Zyklus. Hier fließen neben der skizzenhaften Wiedergabe der Sehenswürdigkeiten auch Reflexionen über Religion, Mythos und damit über allgemein menschliche Fragen ein.

Allgemein ist in der Ausstellung deutlich, wie stark sich die Arbeiten von Sylvia Witzenmann von einer beobachteten Wiedergabe zur freien, durch individuelle Erfahrungen geprägten Auslegung wandeln. Ihren künstlerischen Weg von der Wiedergabe des Gesehenen hin zur freien Interpretation und Ausdruck innerer Landschaften. Eine entscheidende Rolle bei der künstlerischen Verarbeitung spielt dabei der intellektuelle Hintergrund und die nahezu universelle Bildung der Künstlerin. Sylvia Witzenmann, durch ihr Elternhaus mit der anthroposophischen Lehre vertraut, interessiert sich für Fragen der Mythologie, Religionsgeschichte und Historie ebenso wie für Astrophysik und Politik.

Ihr enormer Wissensdurst und Wissensschatz fließt in alle Bildthemen ein und wird häufig unmittelbar in Form und Farbe übersetzt. Gemeinsam mit Sven Goldenbaum entstand ein kurzes Filminterview, in der die faszinierende Persönlichkeit der Künstlerin erlebbar wird.

Seit Mitte der 90iger Jahre nahm Sylvia Witzenmann an diversen Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland, der Schweiz und USA teil; nennenswert unter vielen anderen sind die „Times Square Lobby Gallery“ in NYC sowie die „ars contemplativa“ in Basel. Einzelausstellungen hier in der Region fanden statt in der Galerie Schöner (Königsbach-Stein), Galerie Melnikow (Heidelberg), Sparkasse Pforzheim-Calw (Hauptstelle Pforzheim), sowie in der „Pforzheim Galerie“.