Bei einer Katastrophenschutzübung der Stadt Pforzheim wurde heute ein Großbrand im Industriegebiet Brötzinger Tal mit der Freisetzung von giftigen Stoffen simuliert. Geübt werden sollte dabei das Zusammenspiel der Einsatzkräfte: Rettung von zahlreichen Verletzten, Brandbekämpfung und Förderung von Löschwasser, Identifizieren und Messen der Schadstoffe, Warnung von gefährdeten Personen und die Evakuierung eines gesamten Stadtteils mit anschließender Verpflegung und Unterbrinung in einem Notlager. Insgesamt beteiligten sich rund 500 Helfer von Feuerwehr, DRK, THW, Bergwacht, DLRG, Rettungshundestaffeln und der Polizei an der Katastrophenschutzübung. Zur Unterstützung der Einsatzleitung wurde der Führungsstab der Stadt Pforzheim in der Hauptfeuerwache eingerichtet.
Neben der Pforzheimer Feuerwehr, die mit 148 Kräften und 45 Fahrzeugen der Berufsfeuerwehr und allen acht Abteilungen der freiwilligen Feuerwehr im Einsatz war, waren auch die Feuerwehren Illingen und Wildberg mit zwei Messfahrzeugen beteiligt. Das Deutsche Rote Kreuz war mit 172 Helfern aus dem Rettungs- und Sanitätsdienst vor Ort. Am Messplatz wurden ein Behandlungsplatz für die Verletzten eingerichtet. Dafür stellten sich insgesamt 40 Mimen - also Verletztendarsteller - zur Verfügung. Im Ernstfall würden die Betroffenen anschließend in verschiedene, nach Fachdisziplin geeignete, Kliniken weitertransportiert. Von den 200 zuvor angeschriebenen Bewohnern im Herrenstriet nahmen zehn Prozent an der Evakuierung teil. Für sie wurde in der Jahnhalle eine zentrale Betreuungsstelle eingerichtet.
Das Technische Hilfswerk war mit den Ortsgruppen Niefern und Pforzheim beteiligt und unterstützte die Feuerwehr vor allem bei der Löschwasserversorgung sowie beim Abstützen einer einsturzgefährdeten Wand. Die Polizei, die mit der Polizeidirektion Süd vertreten war, hatte vor allem die Aufgabe, den Verkehr zu regeln.
Ein endgültiges Fazit ist erst nach einer Nachbereitungsphase möglich. Schon jetzt lässt sich jedoch sagen, dass das Zusammenspiel aller Kräfte funktioniert hat und die technische Ausrüstung für Schadensereignisse dieser Art vorhanden ist.