Zum Inhalt springen
  • Bewölkt: 85-100% 3 °C
  • Kontrast
  • Leichte Sprache

Verleihung der Portusmedaille an Hans Mann

OB Boch würdigt das Engagement des Stolpersteinbeauftragten

Farbfoto: OB Boch und Hans Mann bei Übergabe der Portus Medaille©Stadt PforzheimFoto: Ella Martin

Am Montag, 25. November, wurde Hans Mann im Rahmen eines feierlichen Empfangs im Neuen Rathaus mit der Portusmedaille der Stadt Pforzheim ausgezeichnet. Oberbürgermeister Peter Boch würdigte in seiner Laudatio das herausragende Engagement von Hans Mann, das sich über Jahrzehnte hinweg durch ehrenamtliche Arbeit, kulturelle Beiträge und eine unvergleichliche Hingabe zur Förderung des Gemeinschaftslebens in Pforzheim auszeichnet. Vor der Überreichung der Medaille bedankte sich der Rathauschef für Hans Manns Einsatz: „Damit wollen wir unsere Dankbarkeit und unseren Respekt für Ihre Verdienste um unsere Stadt zum Ausdruck bringen. Sie haben Pforzheim mit Ihrem großen Herzen und Ihrem bemerkenswerten Engagement bereichert.“

Hans Mann, geboren am 7. Juli 1940 im Pforzheimer Stadtteil Büchenbronn, begann bereits in jungen Jahren sein ehrenamtliches Engagement. Von der evangelischen Jugendarbeit in den 1950er Jahren bis hin zur Gründung der „Initiative Stolpersteine Pforzheim“ im Jahr 2006, ist sein Leben ein Zeugnis des Dienstes für die Gemeinschaft. Besonders hervorzuheben ist seine Arbeit mit den Stolpersteinen, einem Projekt, das die Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes wachhält. Seit 2008 wurden in Pforzheim 397 dieser kleinen Denkmäler verlegt – vor allem dank der akribischen Recherche und Organisation von Hans Mann. „Die Stolpersteine fordern uns heraus, innezuhalten, uns zu erinnern und Fragen zu stellen. […] Herr Mann hat durch seine unermüdliche Arbeit nicht nur das kulturelle und historische Bewusstsein Pforzheims bereichert, sondern auch ein Zeichen des Nicht-Vergessens gesetzt, das weit über unsere Stadt hinausstrahlt“, so der Oberbürgermeister in seiner Laudatio.

Auch darüber hinaus hat Hans Mann tiefe Spuren in Pforzheim hinterlassen. Als Gründungsmitglied des Bachorchesters Pforzheim trug er dazu bei, die musikalische Landschaft der Stadt zu bereichern. Seine Mitarbeit an Projekten wie dem Masterplan Pforzheim und sein Engagement im „Arbeitskreis 23. Februar“ verdeutlichen seine Vielseitigkeit und Hingabe. Mit dieser Ehrung wird nicht nur das Lebenswerk von Hans Mann anerkannt, sondern auch eine Botschaft der Inspiration für künftige Generationen gesendet.

In seiner Rede bedankte sich Hans Mann unter anderem bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtarchivs, den Patinnen und Paten der Stolpersteine, seinen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie den zahlreichen Menschen, die die „Initiative Stolpersteine Pforzheim“ unterstützt haben. Einen besonderen Dank richtete er an die Technischen Dienste, die die Verlegung der Stolpersteine stets vorbildlich vorbereiten. Hans Mann wies außerdem in seiner Rede darauf hin, dass auch in Zukunft Patinnen und Paten für Stolpersteine gebraucht werden und dass sich Interessierte jederzeit an ihn wenden können. „Gemeinsam haben wir etwas geschaffen, das bleibt. Die Portusmedaille ist eine Ehre, die ich mit allen teile, die mich auf diesem Weg begleitet haben“, so Hans Mann abschließend.

Die Stadt Pforzheim verleiht die Portusmedaille seit Ende der 1990er Jahre als Auszeichnung an besondere Persönlichkeiten. Die Bezeichnung „Portus“ bezieht sich dabei auf das lateinische Wort für Hafen oder Stapelplatz, auf das der Stadtname Pforzheims wahrscheinlich zurückgeht. Damit erinnert die Medaille mit ihrer Namensgebung an die römischen Anfänge Pforzheims, die wir heute im Archäologischen Museum bestaunen können.