Mit personeller Verstärkung steuert das Pforzheimer „Bündnis für Familie“ in seinem Jubiläumsjahr neue Ziele an und blickt auf bisherige Errungenschaften zurück. In der jüngsten Sitzung der Steuerungsgruppe des Bündnisses im Juli begrüßten die Bündnismitglieder Juliane Wagner als neue Bündniskoordinatorin und blickten zudem auf 20 Jahre Bündnisarbeit zurück. „Das Bündnis hat Wegmarken gesetzt,“ betonte Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn. „Bei der Etablierung des Netzwerks ,Frühe Hilfen‘, das junge Eltern in den so wichtigen ersten Monaten und Jahren mit Baby und Kleinkind unterstützt, kam dem Bündnis eine Schlüsselrolle zu. Zugleich gründen der alljährlich in Pforzheim verliehene Familienfreundlichkeitspreis und die Aktionen zum Tag der Familie am 15. Mai auf dem Engagement des Bündnisses“.
Den Rückblick auf die ersten 20 Jahre, in denen sich das Bündnis für Familien und familienpolitische Themen eingesetzt hat, ergänzt Bündnissprecherin und Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Pforzheim Enzkreis, Doris Möller-Espe: „Gemeinsam ist mehr zu schaffen. Ein Netzwerk, dass mahnend auf die Belange von Familien schaut, ist wichtig. So konnten viele Projekte mit Akteuren und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung immer wieder Anstöße geben. Und das ging weit über Mahnungen hinaus und hat bis jetzt viele Verbesserungen bewirken können. So werden sicher noch einige Themen, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Thema sein müssen.“
Die Corona-Pandemie und die sich anschließende, fast einjährige Vakanz der Stelle der städtischen Bündniskoordination, haben die Arbeit des Bündnisses zuletzt stark erschwert. Nun aber hat sich Juliane Wagner als neue Koordinatorin auch neue Ziele gesetzt: „Als gebürtige Pforzheimerin ist es mir wichtig, Pforzheim als familienfreundliche Stadt gut weiterzuentwickeln. Zugleich möchte ich im engen Schulterschluss mit den Bündnispartnern auf Bewährtem aufbauen und die Aktionstage für Familien wie auch den Familienfreundlichkeitspreis neu aufleben lassen.“ Die Ausschreibung des Preises wird dieses Jahr nach den Sommerferien veröffentlicht werden. Die Verleihung wiederum soll erfolgen, wenn das Bündnis im November zu seiner nächsten Vollversammlung zusammenkommen und sein 20-jähriges Bestehen feiern wird.
Ergänzt wird Wagners Bündniskoordination von ihrer städtischen Kollegin Jasmin Jonietz, die nun mit Wagner gemeinsam die Zielsetzung und Koordination „Familienfreundliche Stadt“ verfolgt. Erste Planungsgespräche mit Netzwerkpartnern und der Koordinierung haben bereits stattgefunden, sodass Bündnisaktionen baldmöglichst anlaufen können. Auch soll das Internetportal für Familie (www.familie-pforzheim.de), als zentrale Informations- und Serviceplattform ausgebaut werden und auch die Bündnisarbeit noch transparenter machen. Für den Herbst steht ebenso die Re-Zertifizierung als „Familienfreundliche Kommune plus“ an. „Das Prädikat dient als Auszeichnung für die Stadt, zugleich aber hilft uns der Zertifizierungsprozess dabei, zu erkennen, in welchen Bereichen wir noch besser und somit noch familienfreundlicher werden können,“ betont Wagner.
Geplant ist auch, die Pforzheimer Kinderstadtpläne unter der aktiven Beteiligung von Kindern aus unterschiedlichen Stadtteilen neu aufzulegen. Dazu besuchten die Koordinatorinnen bereits das Stadtteilfest Mitte sowie den Oststadt-Park. „Mit unserer Wahlurne im Gepäck bieten wir Kindern eine einfache Möglichkeit, uns mitzuteilen, welche Ecken und Orte sie im Oststadtpark und der Oststadt besonders schätzen,“ erklärt Jonietz. Die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien soll künftig in der Bündnisarbeit insgesamt eine noch größere Rolle spielen. „Nur wenn wir die Belange von Kindern, Jugendlichen und deren Familien hören und wir die Familien aktivieren sich einzubringen, können auch passgenaue Maßnahmen geplant werden. Dann wird unsere Stadt Pforzheim für viele Familien noch lebenswerter“, so Möller-Espe weiter. Ebenso soll die Arbeit für die Familienfreundlichkeit Pforzheims stets in enger Verzahnung mit armutspräventiven Vorhaben und Projekten erfolgen, damit auch sozial benachteiligte Familien an passenden Angeboten teilhaben können.