Um aggressiver Bettelei Einhalt zu gebieten, hat die Stadt mit der Polizei eine Arbeitsgruppe gebildet und verschiedene Maßnahmen koordiniert. Eine davon ist die Aktion „Kurzer Draht“, für die die Gruppe Ende Mai eine „Postkarte“ mit Kontaktdaten an Geschäfte in der Pforzheimer Innenstadt verteilt hat. Oberbürgermeister Peter Boch unterstützt das Projekt: „Im Sinne der Sicherheit der Pforzheimer Innenstadt müssen wir dem aggressiven Betteln Paroli bieten. Die Aktion ‚Kurzer Draht' ist dafür eine gute, erste Maßnahme, die eine möglichst schnelle, niederschwellige Reaktion auf Meldungen der Händler ermöglichen soll.“
Um die Postkarten möglichst flächendeckend zu verteilen, suchten Frank Weber, stellvertretender Leiter des Polizeireviers-Nord, und Dennis Kussberg, Leiter des Gemeindevollzugsdienstes, einen halben Tag lang die Betriebe in der Fußgängerzone auf. Diese sollten die Kontaktdaten möglichst im Kassenbereich positionieren, damit das Personal mögliche Vorkommnisse schnell und unkompliziert an die richtige Stelle melden kann. Bei den Inhabern und dem Personal fand die Aktion Anklang. „Im persönlichen Austausch bestätigten die befragten Personen, dass die bisher getroffenen Maßnahmen von Polizei und Stadt bereits deutlich Wirkung zeigen. Die erhöhte Präsenz, verbunden mit Kontrollen, haben dazu geführt, dass die Fälle unzulässiger Bettelei und Übernachtungen in Hauseingängen stark reduziert wurden“, sagt Dennis Kussberg. Um die Lage weiter zu stabilisieren, werden Polizei und Stadt im Schulterschluss die Situation weiter im Blick behalten.
Es ist geplant, die Aktion „Kurzer Draht“ künftig auch auf die Bereiche um den Leopoldplatz, die Bahnhofstraße und weitere Bereiche der Innenstadt auszuweiten. Die Postkarte mit den Erreichbarkeiten wurde von der Polizei und dem Amt für öffntliche Ordnung gemeinsam entwickelt und ist ein Ergebnis aus der vom Ersten Bürgermeister Dirk Büscher einberufenen Arbeitsgruppe.