Am Montag, 3. Juni, fand im Foyer des Neuen Rathaus die Verabschiedungsfeier von Susanne Brückner statt. Sie war für die Stadt Pforzheim seit 2013 Gleichstellungsbeauftragte und verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand. In ihrer 11-jährigen Amtszeit für die Stadt hatte sie sich mit großem Engagement für die Gleichstellung innerhalb der Stadt sowie auf Landes- und Bundesebene eingesetzt.
Rednerinnen und Redner ehrten Frau Brückners Einsatz
Im Rahmen der Feier hielten verschiedene Gäste Dankesreden für Frau Brückner: Oberbürgermeister Peter Boch zählte die beachtliche Liste an Errungenschaften auf, die Frau Brückner in ihrer Amtszeit anstieß oder erreichte. Dabei schätzte er ihren Einsatz „als eine kompetente, engagierte und empathische Streiterin für die Gleichstellung im Erwerbsleben sowie in Bildung und Ausbildung, die Flexibilisierung von Rollenbildern, die Bekämpfung von Gewalt im Geschlechterverhältnis, die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sowie die politische Teilhabe“. Er hob heraus, dass trotz der teilweise unterschiedlichen Meinungen, die persönliche Ebene und seine Wertschätzung für ihre Arbeit nie betroffen waren. Auch Dr. Marianne Engeser in Vertretung des Gemeinderats bedankte sich für die Arbeit Brückners. Kinga Golomb, Gleichstellungsbeauftragte für den Enzkreis, schwärmte von ihrer Kollegin und bezeichnete sie als „Glücksgriff“ für die Stadt. Sie stellte ihre Arbeit für die Frauenlotsen und dem Angebot der „Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung“ in der Helios-Klinik als Leuchtturmprojekt und modellhaft heraus. Judith Raupp, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft „Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Baden-Württemberg“, bedankte sich, von Frau Brückner gelernt zu haben, wie sie sichtbar werde, und schätzte an ihrer Kollegin, ihre Fähigkeit zu „netzwerken“. Auch der städtische Rechtsamtsleiter Detlef Wagner bedankte sich bei Frau Brückner und erinnerte daran, wie wichtig die Gleichstellung sei. Er sehe im Alltag noch immer sehr viele Situationen, die mehr Gleichstellung fordern und die Rolle von Frauen noch nicht mitbedenken. Er übergab das Mikrofon an Frau Brückner, die sich für die Worte bedankte und nahm in ihrer Rede die Möglichkeit wahr, noch einmal für ihre Strategie, „immer nachhaltig und strategisch zu denken“, zu plädieren. So forderte sie, eine Nachfolgelösung für die Europäische Charta aufzusetzen, die sie selbst vorangetrieben hatte. Sie schätzte in ihrer Amtszeit dabei die ihr entgegengebrachte Wertschätzung und das Gespräch auf Augenhöhe bei der Stadt.
Susanne Brückners Einsatz für Frauen
Schon zu ihrem Amtsantritt in Pforzheim verstand sich Frau Brückner als Ansprechpartnerin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Bürgerinnen und Bürger, wie sie 2013 in einem Interview mit dem Schwarzwälder Bote erzählte. Neben ihrer Aufgabe als „reine“ Ansprechpartnerin setzte sie sich auch aktiv für die Gleichstellung ein: Dazu zählen ihre Vorträge im Pforzheimer Sitzungssaal zu den Rechten von Frauen, das Gewaltpräventionsprojekt „Luisa ist hier“ oder ihre Arbeit für den „Ersten Aktionsplan der Stadt Pforzheim“ zum Thema Gewalt an Frauen. Das 100-seitige Werk entstand in Zusammenarbeit mit kommunalen Gremien, den vier Dezernaten der Stadtverwaltung sowie Organisationen und Institutionen. Auslöser für diesen Aktionsplan war der Beitritt der Stadt 2017 zur „Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“.
Susanne Brückner erwartet im Ruhestand, mehr Zeit für ihre Familie, ihr Engagement und sich selbst.