Am Karfreitag, 29. März, haben Mitarbeitende des Veterinärdienstes der Stadt Pforzheim gemeinsam mit der Polizeihundeführerstaffel ein Fahrzeug wegen des Verdachts auf illegalen Welpenhandel gestoppt. Auf der Ladefläche des rumänischen Fahrzeugs befanden sich in einem Karton zwei Malteserwelpen aus Rumänien, die für den Verkauf u. a. in Pforzheim vorgesehen waren. Die 5 und 7 Wochen alten Welpen wurden umgehend beschlagnahmt. Aufgrund ihres bedenklichen Gesundheitszustandes erfolgte sofort die Überführung in eine Tierklinik. „Wir beobachten mit großer Sorge einen Anstieg des illegalen Welpenhandels aus dem osteuropäischen Ausland, der mit erheblichem Leid für die Tiere verbunden ist“, erklärt Dr. Seemann vom Veterinärdienst der Stadt Pforzheim. Das Wohl der Tiere werde hierbei zugunsten des Profits völlig ignoriert.
In der Regel werden die Hundewelpen auf Verkaufsplattformen oder in den Sozialen Medien im Internet angeboten, wobei oft irreführende Fotos mit älteren und gesunden Welpen abgebildet werden. Die Realität hinter diesen Fotos sieht jedoch meist düster aus: Häufig stammen die Tiere aus großangelegten Zuchtanlagen in Osteuropa, wo es ihnen nicht nur an grundlegender tierärztlicher Versorgung fehlt. Die Trennung von den Müttern und Geschwistern findet oft viel zu früh statt, sodass die Welpen wichtige Erfahrungen in ihrer Entwicklung nicht machen können, was zu langfristigen Verhaltensproblemen führen kann. Nach deutschen Tierschutzbestimmungen ist eine Trennung vor der 8. Lebenswoche untersagt. Des Weiteren sind die Transportbedingungen nach Deutschland oftmals tierschutzwidrig, da die Jungtiere oft lange Strecken auf kalten Ladeflächen ohne schützendes Körbchen zurücklegen müssen. Viele dieser Welpen erfüllen zudem nicht die rechtlichen Anforderungen und Einfuhrbestimmungen, wie beispielsweise eine gültige Tollwutimpfung.
Besonders beliebt sind kleine Rassewelpen wie beispielsweise Malteser oder Pomeranier (Zwergspitze). „Solange diese Welpen im Ausland nachgefragt werden, werden diese in den Herkunftsländern auch gezüchtet, um nicht zu sagen produziert, und zu uns gebracht“, unterstreicht Dr. Seemann. „Wir appellieren daher eindringlich an alle potenziellen Käuferinnen und Käufer, auf einen Welpenkauf aus dem Ausland zu verzichten und sich nicht durch einen günstigen Preis zum Kauf verleiten zu lassen.“
Illegalen Welpenhandel erkennen
Sollten sich Käuferinnen und Käufer dennoch für einen Welpenkauf über das Internet entscheiden, sollten sie wachsam sein. Übergaben an öffentlichen Plätzen, ein schlechter Gesundheitszustand der Welpen oder das Fehlen von Dokumenten wie Impfnachweisen sind deutliche Warnsignale. Ebenso sollten Käuferinnen und Käufer misstrauisch werden, wenn die Mutter mit ihren Welpen nicht gemeinsam angeschaut werden können.