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Dem Kakao wird’s zu heiß

©FairtradeFoto: Mohamed Aly Diabatae
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Fast jeder liebt ihn. Seit Jahrtausenden gilt er als Heil- und Genussmittel. Doch wo kommt er eigentlich her? Die Rede ist vom Kakao, aus dessen Bohnen Schokolade hergestellt wird. Schon die Maya machten daraus eine Art Trinkschokolade. Nach der „Entdeckung Amerikas“ wurde die Schokolade schnell bei den Reichen beliebt und verbreitete sich nach und nach in ganz Europa. In den afrikanischen Kolonien entstanden immer mehr Kakaoplantagen, die von Sklaven bewirtschaftet wurden. Denn der Anbau und die Ernte der Kakaopflanzen ist sehr aufwendig. Die Früchte des Kakaobaums, die direkt am Stamm wachsen, müssen von Hand geerntet werden. Die Bohnen aus der Frucht werden getrocknet, geröstet und dann weiterverarbeitet.

Fairtrade verändert den Handel von Kleinbauernfamilien in Ländern des Globalen Südens durch bessere Preise und menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf den Plantagen. Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Produkte, die nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien hergestellt wurden. Mit der Beteiligung an Fairtrade erhalten die Kakaobäuerinnen und -bauern zudem Fairtrade-Prämien für Gemeinschaftsprojekte sowie Schulungen zu Anbaupraktiken und zur Stärkung von Frauen- und Kinderrechten. Doch an einem Punkt können sie kaum etwas ändern. Der Klimawandel schreitet voran und macht auch vor den Kakaopflanzen nicht halt. Ihnen wird es zu heiß. Wetterextreme, veränderte Regenzeiten, Krankheiten und steigende Temperaturen machen den Pflanzen zu schaffen. Schon heute kann in vielen Regionen kein Kakao mehr angebaut werden. Das bedroht die Existenzgrundlage von rund fünf Millionen Kleinbauernfamilien.

Welche Zukunft hat der Kakao? Die Fairtrade-Kakaobäuerin Rosine Bekoin in der Elfenbeinküste bewirtschaftet 2,5 Hektar Land. Mit Hilfe der Fairtrade-Prämien baut sie eine Mischkultur mit Maniok an und ist so weniger abhängig von einer einzelnen Frucht und Erntesaison. Außerdem investiert sie in eine Baumschule für Schattenbäume. Wenn diese groß genug sind, schützen sie die Kakaopflanzen vor der zunehmenden Hitze.

Auch der Kakao von Bio-Schokolade wird in Mischkulturen angebaut. In der ökologischen Landwirtschaft werden weder chemisch-synthetische Pestizide noch mineralische Düngemittel eingesetzt. Das fördert die Artenvielfalt und schont den empfindlichen Boden. Auch die Gesundheit der Menschen profitiert davon. Durch die Mischkulturen – beispielsweise mit Bananen, Nüssen und Zitrusfrüchten – werden Schädlinge und Krankheiten in Schach gehalten, es gibt weniger Erosion und der Wasserhaushalt stabilisiert sich. Biologisch angebauter Kakao schützt also das Klima und mildert die Auswirkungen des Klimawandels.

Dennoch stellt der Klimawandel eine zunehmende Herausforderung dar – für die Kakaopflanzen und die Menschen, die sie anbauen. Mit Fairtrade werden Kakaobäuerinnen und -bauern widerstandsfähiger gegen Klimafolgen. Klima- und Handelsgerechtigkeit gehören zusammen. Der Klimawandel ist nicht fair – die Schokolade kann es aber sein.