In den letzten Monaten hat die Feuerwehr Pforzheim nach teilweise mehrjähriger Bauzeit neue Einsatzfahrzeuge in Dienst genommen. Im Rahmen einer Feierstunde am heutigen Donnerstag übergab Erster Bürgermeister Dirk Büscher einen Einsatzleitwagen, ein Logistikfahrzeug und ein Notstromaggregat an Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer. Mit den Beschaffungsmaßnahmen im Gesamtwert von rund 800.000 Euro wird die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Pforzheim und des städtischen Katastrophenschutzes deutlich verbessert.
Der Einsatzleitwagen dient der Führungsunterstützung vor Ort bei großen Schadenslagen (z. B. Großbrände). Dazu verfügt das Fahrzeug über zahlreiche Kommunikationseinrichtungen im Bereich Funk, Telefonie und Datenanbindung. Im Führungsraum können auf mehreren Bildschirmen und Flächen umfangreiche Informationen zur Lage dargestellt werden. Das Fahrzeug wurde von der Firma ComPoint Forchheim (Bayern) auf einem MAN-Fahrgestell mit 213 kW Leistung aufgebaut und hat eine beachtliche Länge von 10,3 m. Wichtig ist die einfache Bedingung des Gesamtsystems, indem alle Bedien- und Softwarekomponenten identisch zu vorhanden Systemen in den vorhandenen Einsatzleitfahrzeugen und in der Hauptfeuerwache sind. Die Inbetriebnahme des Systems erfolgt innerhalb von fünf Minuten nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle. Das Land Baden-Württemberg fördert die Beschaffung des rund 600.000 Euro teuren Einsatzleitwagens mit einem Zuschuss in Höhe von 104.000 Euro.
Der neue Gerätewagen-Transport wird für den flexiblen Transport von Personal sowie von Geräten bei Einsätzen, Übungen und sonstigen Veranstaltungen eingesetzt. Das Fahrzeug wurde von der Firma Schäfer auf einem Mercedes Benz Sprinter mit 125 kW Leistung aufgebaut. Die maximale Zuladung beträgt 1.500 kg. Das Fahrzeug ist mit einer Ladebordwand mit einer Tragfähigkeit von 1.000 kg ausgestattet, um schnell mit flexiblen Rollcontainern beladen zu werden. Das Fahrzeug hat rund 111.000 Euro gekostet.
Das Notstromaggregat mit einer Leistung von 100 kVA wurde von der Firma IWE im benachbarten Enzberg auf einem Anhänger aufgebaut. Das leistungsstarke Aggregat kann zur Einspeisung der Hauptfeuerwache (HFW) oder der Integrierte Leistelle (ILS) bei Stromausfall und gleichzeitigem Ausfall der dort fest eingebauten Generatoren eingesetzt werden. Weitere Anwendungsfälle können die Notstromversorgung von beispielsweise größeren Einsatzstellen oder Tankstellen sein. Das Notstromaggregat hat rund 92.000 Euro gekostet.
„Mit den neuen Fahrzeugen und dem Notstromaggregat passen wir die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr erneut an die gestiegenen Anforderungen an“, so Feuerwehrdezernent Büscher. „Auch wenn bei einem flächendeckenden Stromausfall wie Ende Juli die Feuerwehr bzw. der Katastrophenschutz keinesfalls die ganze Stadt versorgen kann, sind Notstromaggregate und Kraftstoffreserven wichtig, um die eigene Handlungsfähigkeit der Feuerwehr zu gewährleisten und um punktuell in besonders kritischen Fällen Hilfe leisten zu können“, ergänzt der Leiter des städtischen Katastrophenschutzes und Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer.
Die Planung der Fahrzeuge und die Baubegleitung erfolgte bei den neuen Fahrzeugen durch die Beamten der Sachgebiete „Technik/Gebäude“ und „Informations- und Kommunikationstechnik“ der Berufsfeuerwehr. „Ich danke allen an der Beschaffung beteiligten Personen in unserer Feuerwehr, bei der Stadtverwaltung sowie bei den Herstellern für ihr großes Engagement und für die gerade in den letzten beiden Jahren oft gefragte Beharrlichkeit“, so Feuerwehrkommandant Fischer abschließend.