Seit 2019 ist der A.K.T; ein Ort für gesellschaftliche Diskurse und ein interdisziplinäres Labor der Zukunft. In regelmäßigen Ausstellungen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern macht er die gesellschaftliche Relevanz von Kunst und Design sichtbar. Nun trägt der A.K.T; diese Botschaft auch nach außen: Und zwar mit einem großformatigen Mural des polnischen Künstlers Simpson, das dieser im Laufe der ersten Juliwoche auf der Ostwand des A.K.T; realisierte.
Anlass für das Kunstwerk ist die Ausstellung „Im Osten nichts Neues“, die im Oktober im A.K.T; eröffnen wird und die den Versuch unternimmt, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Krisen-, beziehungsweise Kriegssituation in Europa, den osteuropäischen Blick auf Europa zu erörtern, osteuropäische Perspektiven zu präsentieren und in einen offenen Diskurs zu treten.
Janusz Czech, künstlerischer Leiter des A.K.T;, lernte Simpsons Arbeiten während eines Projekts zu Pforzheims Partnerstädten in der polnischen Partnerstadt Tschenstochau kennen. Murals spielen in Polen, insbesondere in Tschenstochau, eine zentrale Rolle im öffentlichen Raum und sind eine wichtige Ausdrucksform für polnische Künstler. Simpson studierte in Polen Wall Painting Techniques an der Warsaw Academy of Fine Arts bei Edward Tarkowski. Er realisierte bereits mehrere Murals und gehört zu einer jungen Generation von Künstlerinnen und Künstler, die die Kunstform des Murals neu interpretieren und junge Kunst in den öffentlichen Raum bringen. Simpson beschäftigt sich in seinen Murals mit aktuellen, teils kontroversen gesellschaftlichen Fragestellungen und leistet so einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs. Das Werk am A.K.T; ist für Simpson das erste in Deutschland. „In meinen Werken beschäftige ich mich mit politisch und philosophischen Themen wie Freiheit oder Demokratie – Themen, die die junge Generation in Polen umtreiben. Ich freue mich sehr, dass ich vom A.K.T; eingeladen wurde, um nun auch erstmals außerhalb von Polen ein Werk zu realisieren“, so Simpson.
„Choose your destiny“, also „Wähle dein Schicksal”, lautet die Aufforderung des Murals auf der Kante eines bunten Quadrats, angelehnt an das Nolan Diagramm, das politische Strömungen nach der staatlichen Einflussnahme auf wirtschaftliche und persönliche Bereiche klassifiziert. Mit Elementen aus Comic und Popkultur, die darum gruppiert sind, fragt Simpson, wovon wir uns leiten lassen im Spannungsfeld zwischen der von der Politik geschaffenen Utopie und Anarchie.
„Das Werk von Simpson steht stellvertretend für das Wirken und die Inhalte des A.K.T; als zeitgenössischer Ausstellungsort und wertet die Ostwand nachhaltig auf“, freut sich Czech. Ermöglicht wurde das Mural von der Werner Wild Stiftung.
A.K.T;
Der A.K.T; ist ein Ort für gesellschaftliche Diskurse und ein interdisziplinäres Labor der Zukunft. Aktuelle Fragestellungen werden im A.K.T; aus dem Blickwinkel des Designs und der Kunst beleuchtet und die gesellschaftliche Relevanz von Kunst und Design sichtbar gemacht. Neben regelmäßigen Ausstellungen erforschen Studierende des Masterstudiengangs Design & Future Making der Hochschule Pforzheim im MADLAB Zukunftsfragen. Im EG und 1. OG ist das Café Roland beheimatet.
Die Werner Wild Stiftung
Die 1999 vom Unternehmer Werner Wild gegründete Werner Wild Stiftung fördert kulturelle Aktivitäten in Pforzheim. Unter anderem ermöglichte sie 2017 im Rahmen des Jubiläums 250 Jahre Goldstadt den Umbau des Alfons-Kern-Turms, so dass dieser seither nachhaltig genutzt werden kann. Seit 2019 fördert die Stiftung zudem das regelmäßige Ausstellungsprogramm im A.K.T; das Werner Wild bis zuletzt mit großem Interesse verfolgte. 2023 finanziert die Werner Wild Stiftung auch das Mural des Künstlers Simpson an der Ostwand des A.K.T; das im Kontext der Ausstellung „Im Osten nichts Neues“ entsteht, die im Oktober 2023 eröffnet wird.