„Auch in Pforzheim und im Enzkreis leben von FGM betroffene Frauen und davon bedrohte Mädchen. Deshalb bin ich froh, dass wir mit dem Netzwerk FGM eine interdisziplinäre Vernetzung geschaffen haben, um bestmögliche Unterstützung anbieten zu können,“ führt Susanne Brückner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim und Koordinatorin des Netzwerks, aus. Die Vernetzung bietet den Mitgliedern die Möglichkeit zum Austausch von Fachwissen und Erfahrung. Gemeinsam hat sich das Netzwerk in den vergangen zwei Jahren zudem zu verschiedenen Aspekten rund um FGM (kultursensible Ansprach, (Asyl)-rechtliche Auswirkungen, medizinische Hintergründe) weitergebildet. Auch ein Filmabend im Kommunalen Kino mit anschließender Diskussion und Vorstellung des Netzwerks fand statt. Anfragen zum Netzwerk FGM können an Susanne Brückner per E-Mail unter gleichstellung(at)pforzheim.de gerichtet werden. Weitere Informationen unter www.pforzheim.de/buerger/gesellschaft-soziales/gleichstellung/netzwerke
Der Sammelbegriff weibliche Genitalverstümmelung (engl. Female Genital Mutilation/Cutting, FGM/C) beschreibt nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die teilweise oder vollständige Entfernung oder Verletzung der weiblichen äußeren Genitalien ohne medizinische Gründe. Bei dieser Praktik handelt es sich um eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung, etwa des Rechts auf Gesundheit und auf körperliche Unversehrtheit. In Deutschland ist weibliche Genitalverstümmelung seit 2013 strafrechtlich verboten. Obwohl FGM auch international als Menschenrechtsverletzung anerkannt ist, sind weltweit über 200 Millionen Frauen und Mädchen davon betroffen, vor allem im nördlichen Afrika, in südostasiatischen Ländern und im Mittleren Osten. Auch in Deutschland sind – laut Zahlen des Bundesfamilienministeriums – an die 67.000 Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Zudem sind laut der Dunkelzifferstatistik der Nichtregierungsorganisation TERRE DES FEMMES in Deutschland ca. 20.000 Mädchen und junge Frauen gefährdet.