Die Zukunft des Wohnens für Pforzheim zu gestalten ist das Ziel des „Initiativprogramms Wohnen“ der Stadt Pforzheim, welches in 2018 aufgesetzt und beschlossen wurde. Um gut beraten den Pforzheimer Weg in die wohnungspolitische Zukunft zu gehen, sind seither verschiedene Diskurse durch das Planungsdezernat initiiert worden wie beispielsweise der „Initiativkreis Wohnen“, einem Politik-Talk mit verschiedenen Akteuren abseits der Gremienarbeit.
Eine Exkursion führte eine 12-köpfige Gruppe, bestehend aus Expertinnen und Experten sowie Verwaltung und Politik nach Freiburg im Breisgau. Im Mittelpunkt des Interesses stand das Konzeptverfahren als Gestaltungsinstrument für eine soziale, innovative und klimagerechte Quartiersentwicklung. Es ist ein kooperatives und gemeinwohlorientiertes Vermarktungsverfahren, das auf Qualität setzt und nicht den besten Preis. Bisher kam dieses Instrument der Grundstücksentwicklung in Pforzheim noch nicht zum Zug, was sich aber ändern soll. In Freiburg ist die Expertise dafür spätestens seit der Entwicklung der Konversionsflächen des Vauban-Viertels durch unterschiedliche Erfahrungswerte vorhanden. Welche innovative Kraft des Konzeptverfahrens für soziale Quartiere und den klimagerechten Städtebau entfalten kann, davon überzeugten sich die Teilnehmenden in einer Führung in den Quartieren Vauban und dem Neubaugebiet Gutleutmatten.
Aber auch im Gespräch mit Baudezernent Martin Haag sowie Mitgliedern der Projektgruppe des derzeit in der Entwicklung befindlichen Gebiets Kleineschholz informierten sich die Teilnehmenden über die verschiedenen Formen des Konzeptverfahrens, die dort Anwendung finden. Haag betonte in seiner Begrüßung, dass mittlerweile trotz festen Grundsätzen der Konzeptvergabe, immer wieder Umsteuerung und Experimentierfreude gefragt ist. Der Dialog mit der Politik und Fachleuten spielt eine zentrale Rolle. Ebenso wichtig seien die Bedarfe der Gesellschaft. Freiburg im Breisgau hat ebenso wie viele andere Städte die Aufgabe, Wege zu finden, wie Qualität, Vielfalt und preiswerter Wohnraum geschaffen werden kann.
Am Ende des Besuchs war der Funke der Begeisterung über die positiven Wirkungen des Konzeptverfahrens übergesprungen. Frau Schüssler, Baubürgermeisterin der Stadt Pforzheim, erklärt „Wir möchten die Chance der gestalterischen Kraft dieses Instruments nutzen! Natürlich werden wir dabei unseren eigenen Weg in Pforzheim herausfinden und gehen. Dies betrifft die Größe von Grundstücken oder Gebieten, aber auch die Kriterien für das Konzeptverfahren selbst.“
Zu Beginn des kommenden Jahres sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt, ausgetauscht und diskutiert werden. Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für Wohnraumschaffung und Wohnungsbau interessieren herzlich eingeladen. Außerdem haben Interessierte die Möglichkeit, sich direkt ans Planungsamt zu wenden, wenn sie gerne über das Initiativprogramm Wohnen aktuell informiert bleiben möchten.