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Begehung des Pforzheimer Hauptfriedhofs

Gartendenkmalpflegerische Zielplanung

Begehung Hauptfriedhof Gemeinderat
Ralph Wölffing-Seelig und Wiebke Reichardt vom Landschaftsarchitekturbüro Wölffing-Seelig stellen das neue Konzept vor
©Stadt PforzheimFoto: Laura Schaier

Am Dienstag, 13. September fand auf dem Hauptfriedhof am späten Nachmittag ein Rundgang mit Bürgermeisterin Sibylle Schüssler, Mitgliedern des Gemeinderats und Mitarbeitenden des Grünflächen und Tiefbauamts sowie des Dezernats II statt. Dabei wurde die durch das Landschaftsarchitekturbüro Wölffing-Seelig erstellte „Denkmalpflegerische Zielplanung“ näher erläutert. Die Führung und Moderation des Rundgangs übernahmen Ralph Wölffing-Seelig und Wiebke Reichardt.

Die Friedhofsbegehung startete am Haupteingang vor der neu aufgestellten Informationstafel zur gartendenkmalpflegerischen Zielplanung. Bürgermeisterin Sibylle Schüssler, Ralph Wölffing-Seelig und Stefan Auer, Amtsleiter Grünflächen und Tiefbauamt, begrüßten die Anwesenden. Frau Reichhardt und Herr Wölffing-Seelig führten in das Thema mit einer allgemeinen Einleitung und Beschreibung zum Kulturdenkmal Hauptfriedhof Pforzheim, seiner Geschichte und der Aufgabe der gartendenkmalpflegerischen Zielplanung, welche als Grundlage für das zukünftige Friedhofsentwicklungskonzept dienen wird, ein. Dabei wurde das übergreifende Leitziel, das den Erhalt der wesentlichen historischen Grundstrukturen beinhaltet, als Grundgerüst für zeitgemäße Nutzungen näher erläutert. Daraufhin folgte ein Rundgang durch den Friedhof mit einzelnen Stationen, an denen der Aufbau des Friedhofs und denkmalwerte Bereiche aufgezeigt wurden, wie Wege- und Platzflächen, Vegetation, bauliche Anlagen, Grabmale, Brunnen, Mauern und Einfriedungen, Sichtachsen und Umgebungsschutzbereiche.

Wesentliche Bestandteile und Schwerpunkte sind folgend kurz aufgeführt:

  • Das orthogonale und axiale Wegenetz mit seinen ansprechenden Blickachsen und Ausblicken auf Pforzheim
  • Nach Pflanzengattung sortierte Alleen, wie zum Beispiel die Buchenallee, die Ahornallee, die Knüppellindenallee oder die Zypressenallee
  • Prägende Heckenstrukturen in kleinen Kammern und linearen Segmenten
  • Bauliche Anlagen:
    • Der Camposanto (1915 – 1917), eine mit einer Muschelkalkmauer eingefasste Rasenfläche, ursprünglich für Ehrengräber gedacht, heute Kriegsgräberanlage
    • Die Eingangsbaugruppe mit Aussegnungshalle nach Plänen von Stadtbaumeister Alfred Roeper (1915 – 1917)
    • Ehemalige Kapelle, welche 1973 – 1976 zum Kolumbarium umgebaut wurde
  • Grabmale mit insgesamt 289 denkmalgeschützten Grabmalen und Gedenksteinen
  • Brunnen mit insgesamt 10 denkmalgeschützten Brunnen
  • Mauern und Einfriedungen aus Naturstein, Muschelkalk oder rotem Sandstein und Heckenpflanzungen
  • Sichtachsen und Umgebungsschutzbereiche:
    • zum Beispiel das aus großer Ferne hervorstechende Kolumbarium
    • zum Beispiel die Hauptallee, die Zypressenallee und die Knüppellindenallee als heute einprägsamste Achsen des Friedhofs
    • zum Beispiel gestaffelte Hecken und Baumpflanzungen, durch welche sich besondere Sichtbeziehungen ergeben