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OB Peter Boch besucht mit Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek Flüchtlingsunterkunft

Aktuell leben 160 Menschen in der Unterkunft in der Paul-Löbe-Straße

Besuch Paul-Löbe-Straße
v.l.: Jan Gutjahr, Abteilungsleiter Asyl- und Wohnungswesen, besichtigt gemeinsam mit Staatssekretär Siegfried Lorek und Oberbürgermeister Peter Boch die Unterkunft in der Paul-Löbe-Straße (©Stadt Pforzheim; Ljiljana Berakovic)

Gemeinsam mit dem für Migrationsfragen zuständigen Staatssekretär im Landesjustizministerium, Siegfried Lorek, hat Oberbürgermeister Peter Boch die Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Löbe-Straße besucht und dabei auch die aktuellen Bemühungen der Stadt Pforzheim dargestellt, „die geflüchteten Menschen aus der Ukraine gut unterzubringen und hier willkommen zu heißen“. Aktuell leben 160 Personen in der Unterkunft in der Paul-Löbe-Straße, davon stammen 147 aus der Ukraine. „Für uns ist es ein Glücksfall gewesen, dass wir diese Unterkunft aktuell noch zur Verfügung stehen haben und sie sofort nutzen beziehungsweise die nicht genutzten oberen Stockwerke zügig fertig ausstatten konnten“, so der OB weiter. „Pforzheim hat schon viele Menschen aufgenommen und ihnen so geholfen. Das zeigt, dass es hier ein sehr großes Engagement vonseiten der Stadt, aber auch von deren Bürgerinnen und Bürgern gibt. Ich hoffe, dass dieses Engagement auch weiterhin anhält“, lobt auch Staatssekretär Siegfried Lorek das enorme Engagement in Pforzheim. So sei es in den vergangenen Wochen immer wieder möglich gewesen, Menschen schnell aus der Hallensituation herauszuholen und in der Paul-Löbe-Straße unterzubringen.

Insgesamt gibt es in der Unterkunft auf dem Pforzheimer Sonnenhof 47 Einzimmerwohnungen mit je circa 41 Quadratmetern Fläche und 23 Zweizimmerwohnungen mit je ca. 52 m² Fläche. Schon bis 2020/21 wurde das Gebäude für die Flüchtlingsunterbringung genutzt; anschließend war ihr Abbruch geplant, von dem aber wegen den bereits 2020/2021 steigenden Zuweisungen abgesehen wurde. „In Kürze können wir hier bis zu 280 Menschen unterbringen“, berichtet der Rathauschef. „Diese werden vor Ort begleitet durch eine Wohnheimleitung, Hausmeister und Flüchtlingssozialarbeit der Diakonie Pforzheim.“ Neben den Beratungsangeboten der Diakonie gebe es ein tägliches Spielangebot durch den Stadtjugendring in Kooperation mit dem Kulturamt, zwei Sprachangebote an der benachbarten Grundschule durch Diakonie und Golden Hearts sowie zahlreiche weitere Angebote in ganz Pforzheim. „Für dieses großartige Engagement können wir nur dankbar sein“, so Peter Boch und Staatssekretär Siegfried Lorek. Ohne die „großartige Hilfe aus der Stadtgesellschaft“ seien die Herausforderungen bei der Unterbringung und Betreuung Geflüchteter so ohne weiteres nicht zu bewältigen. Dieses Engagement werde auch weiterhin gebraucht werden. „Die grauenvollen Berichte und Bilder von ermordeten Zivilisten aus Butscha oder Borodjanka haben uns zutiefst schockiert“, so der Rathauschef. „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir von weiteren solcher Gräueltaten aus der Ukraine erfahren werden. Ein Endes dieses schrecklichen Krieges ist nicht in Sicht und damit werden die Ursachen für Flucht und Vertreibung noch auf längere Zeit bestehen bleiben.“

Weitere aktuelle Zahlen
Auch um die aktuelle Situation in der Jahnhalle ging es bei dem Pressetermin. Nachdem wieder einige Geflüchtete aus der Jahnhalle anderweitig untergebracht werden konnten, befinden sich aktuell 71 Menschen in der Halle. „Auch wenn es keine neuen Zuweisungen aus der Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe gegeben hat, kommen täglich weitere neue Geflüchtete in Pforzheim an, die vorrangig privat unterkommen“, berichtet der Oberbürgermeister. Dies macht sich auch in der Gesamtzahl aller registrierten ukrainischen Geflüchteten in Pforzheim bemerkbar, die nun bei 1.108 liegt. 1031 Geflüchtete aus der Ukraine erhalten nun Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, mit 1.713 liegt die Zahl aller Geflüchteten im Leistungsbezug bereits seit mehreren Tagen über dem bisherigen Höchststand aus der Flüchtlingskrise 2015/16. Parallel ist die Stadt Pforzheim unter Hochdruck auf der Suche nach fürs Wohnen geeigneten neuen Unterkünften. So arbeitet die Verwaltung unter anderem an der Anmietung eines ursprünglich für Studierende gedachten Neubaus mit Wohnraum für 150 Personen.

Städtische Hilfeseite
Informationen für Geflüchtete sowie Helferinnen und Helfer sind gebündelt unter https://ukraine.pforzheim.de.