In den letzten Wochen konnte die Feuerwehr Pforzheim nach teilweise mehrjähriger Bauzeit vier neue Einsatzfahrzeuge in Dienst nehmen. Im Rahmen einer Feierstunde übergab Erster Bürgermeister Dirk Büscher drei Hilfeleistungslöschfahrzeuge und ein Logistikfahrzeug an Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer sowie an die Vertreter der ehrenamtlichen Abteilungen Büchenbronn, Dillweißenstein und Huchenfeld. Mit den Beschaffungsmaßnahmen im Gesamtwert von rund 1,4 Millionen Euro wird die Leistungsfähigkeit mehrerer Abteilungen der Feuerwehr Pforzheim deutlich verbessert.
Mit den neuen Fahrzeugen werden gleich mehrere wesentliche Zielsetzungen des Feuerwehrbedarfsplans erreicht:
Die Beschaffung zweier Hilfeleistungslöschfahrzeugen HLF 10 für die Abteilungen Büchenbronn und Huchenfeld stellt einen wichtigen Schritt bei der Umsetzung des vom Gemeinderat der Stadt Pforzheim bereits im Jahr 2010 beschlossenen und im Jahr 2020 fortgeschriebenen Feuerwehrbedarfsplans dar. Alle acht ehrenamtlichen Abteilungen der Feuerwehr Pforzheim verfügen nun jeweils über ein multifunktionales Hilfeleistungslöschfahrzeug. Diese universellen Fahrzeuge sind für Brandeinsätze und für Einsätze zur technischen Hilfeleistung auch bei Verkehrsunfällen oder bei Unwettern ausgerüstet. Der italienische Hersteller BAI (Brescia Antincendi International) hat die in Italien gefertigten Hilfeleistungslöschfahrzeuge auf Fahrgestellen mit Allradantrieb der Marke MAN mit 213 kW Leistung geliefert. Die Löschwasserbehälter haben jeweils eine Größe von 1.670 Litern. Die feuerwehrtechnische Beladung entspricht der Norm, allerdings wurde diese um ortsspezifische Besonderheiten ergänzt. Die Fahrzeuge verfügen über jeweils eine Wärmebildkamera sowie über eine umfangreiche Ausstattung zur medizinischen Erstversorgung.
Der neue Gerätewagen-Transport für die Abteilung Dillweißenstein wird für den flexiblen Transport von Personal sowie von Geräten bei Einsätzen, Übungen und sonstigen Veranstaltungen eingesetzt. Das Fahrzeug mit Allradantrieb wurde von der Firma Schäfer auf einem Mercedes Benz Sprinter mit 120 kW Leistung aufgebaut. Zur Gewährleistung hoher Hygienestandards verfügt das Fahrzeug über ein separates Außenstaufach für den Transport von Lebensmitteln. Beschafft wurde auch eine externe Kühleinheit für den Transport von zu kühlenden Lebensmitteln. Damit kann die Abteilung Dillweißenstein ihre Sonderaufgaben „Einsatzverpflegung“ und „Einsatzlogistik“ idealtypisch und nach aktuellen Hygienestandards erfüllen.
Für die Abteilung Berufsfeuerwehr wurde ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 in Dienst gestellt. Das neue multifunktionale Hilfeleistungslöschfahrzeug wurde von der Firma Magirus auf einem MAN-Fahrgestell mit 250 kW Leistung aufgebaut. Das Fahrzeug verfügt einen eingebauten Löschwasserbehälter mit 2.000 Litern. Die feuerwehrtechnische Beladung ist sowohl auf die Brandbekämpfung als auch auf die technische Rettung ausgerichtet und verfügt unter anderem über eine Seilwinde und eine Rettungsplattform. Mit der Auslieferung des neuen Fahrzeugs konnte die im Feuerwehrbedarfsplan definierte einsatztaktische Umstellung bei der Berufsfeuerwehr umgesetzt werden. Seit 1. Februar 2022 stehen nun bei der Abteilung Berufsfeuerwehr rund um die Uhr zwei besetzte Hilfeleistungslöschfahrzeuge zur Verfügung. Damit wird die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr aber auch das Sicherheitsniveau der Einsatzkräfte insbesondere bei Verkehrsunfällen und bei Notfalltüröffnungen sowie bei Paralleleinsätzen deutlich erhöht. Unverändert stellen die acht ehrenamtlichen Abteilungen der Feuerwehr Pforzheim nachts und an den Wochenenden die notwendige Ergänzungseinheit oder gewährleisten insbesondere in den Randbereichen der Stadt schnelle Eintreffzeiten.
„Mit den neuen Fahrzeugen an den Standorten Büchenbronn, Dillweißenstein, Huchenfeld sowie in der Kernstadt passen wir die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr erneut an die gestiegenen Anforderungen an“, so Büscher. „Dies ist auch aufgrund steigender Einsatzzahlen enorm wichtig.“
Die Planung der Fahrzeuge und die Baubegleitung erfolgte bei den neuen Fahrzeugen durch Arbeitsgruppen bestehend aus den Nutzern der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr sowie den Beamten der Sachgebiete „Technik/Gebäude“ und „Informations- und Kommunikationstechnik“ der Berufsfeuerwehr. „Ich danke allen an der Beschaffung beteiligten Personen in unserer Feuerwehr, bei der Stadtverwaltung sowie bei den Herstellern für ihr großes Engagement und für die gerade in den letzten beiden Jahren oft gefragte Beharrlichkeit“, so Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer.