Der Gutachterausschuss in Pforzheim informiert in seinem Immobilienmarktbericht über die Entwicklungen im Jahr 2020. Der Immobilienmarkt zeigte sich trotz der im Frühjahr 2020 beginnenden Corona-Pandemie insgesamt stabil: Nachdem im ersten Lockdown im März bis Mai ein leichter Rückgang der Transaktionen zu verzeichnen war, bewegten sich die Fallzahlen ab Mitte des Jahres wieder auf dem Niveau der Vorjahre. Die starke Nachfrage nach Eigentumswohnungen, Wohnimmobilien und Renditeobjekten setzte sich fort und führte bei anhaltend niedrigem Zinsniveau und einem begrenzten Angebot zu weiterhin steigenden Preisen.
Insgesamt wurden 1.592 unbebaute Grundstücke, Wohnungen und Gebäude mit einem Kaufpreisvolumen von insgesamt 395 Millionen gehandelt. Die Zahl aller Transaktionen blieb leicht hinter der Vorjahreszahl zurück (-3,4 Prozent). Der Geldumsatz ging nach zwei sehr starken Vorjahren um 22 Prozent zurück, ist aber im langjährigen Vergleich immer noch im Aufwärtstrend. Dazu trug maßgeblich der kontinuierliche Umsatzanstieg bei Eigentumswohnungen bei, obwohl deren Transaktionszahlen leicht zurückgingen.
Die Preise von Eigentumswohnungen stiegen auch 2020 weiter an: Bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.331 Euro/qm kostete eine 70 Quadratmeter große Bestandswohnung rund 163.000 Euro und damit 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Weiterverkäufen von Eigentumswohnungen im Bestand war der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Stadtteil Büchenbronn mit 2.822 Euro/qm am höchsten, gefolgt von Buckenberg mit 2.782 Euro/qm. Einzelne Spitzenpreise gebrauchter Eigentumswohnungen um 4.200 Euro/qm wurden in der Südost- und Südweststadt bezahlt. Die niedrigsten Wohnungspreise waren in den Stadtteilen Au mit durchschnittlich 1.985 Euro/qm und Brötzingen (ohne Arlinger) mit 2.107 Euro/qm festzustellen.
Der durchschnittliche Preis von Neubauwohnungen war 2020 mit 4.047 Euro/qm um 8 Prozent höher als im Vorjahr. Die Neubaupreise bewegten sich zwischen 2.696 und 6.047 Euro/qm. Die Zahl der verkauften Neubauwohnungen stagnierte bei 110 Wohneinheiten pro Jahr.
Ein- und Zweifamilienhäuser im Bestand verteuerten sich ebenso wie Mehrfamilienhäuser um ca. 10 bis 20 Prozent. Die Zahl der veräußerten Wohnimmobilien blieb in etwa auf Vorjahresniveau. Der Durchschnittspreis freistehender Ein-/Zweifamilienhäuser kletterte erstmals über eine halbe Million Euro auf 538.000 Euro. Eine Doppelhaushälfte kostete durchschnittlich 375.000 Euro und ein Reihenmittelhaus 342.00 Euro.
Die Bauplatzpreise für Wohnbebauung stiegen um 5 bis 10 Prozent an. Die aktuellen Bodenrichtwerte zum 01. Januar 2021 können über das Bodenrichtwertinformationssystem BORIS-BW im Internet abgerufen werden: www.pforzheim.de/bodenrichtwerte
Der Gutachterausschuss für Grundstückswertermittlungen in Pforzheim ist ein unabhängiges Sachverständigengremium. Die 22 Mitglieder kommen aus verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft. Der Immobilienmarktbericht informiert mit Umsatzzahlen und detaillierten Preisspiegeln über die Entwicklungen in Pforzheim. Er bietet allen Marktbeteiligten eine neutrale Orientierungs- und Entscheidungshilfe zur Einschätzung der aktuellen Marktlage. Sachverständige und andere Immobilienmarktexperten erhalten die für Wertermittlungen erforderlichen Daten wie beispielsweise Ertragsfaktoren, Liegenschaftszinssätze und Sachwertfaktoren. Datengrundlage sind tatsächlich bezahlte Kaufpreise. Die Kaufpreissammlung des Gutachterausschusses umfasst sämtliche notariell beurkundete Kaufverträge im Stadtkreis Pforzheim.
Die vollständige Ausgabe des Immobilienmarktberichts 2020 mit den Daten für die Wertermittlung kostet als PDF-Datei 30 Euro, als gedruckte Broschüre 40 Euro. Eine kostenfreie Ausgabe ist online abrufbar unter www.pforzheim.de/immobilienmarktbericht
Auskünfte und Informationen:
Geschäftsstelle des Gutachterausschusses
Telefon: 07231 39-2867, Mo. - Fr. 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Do. bis 18 Uhr,
E-Mail: gutachterausschuss(at)pforzheim.de