Noch immer herrscht reger Betrieb rund um den Enztalradweg im Rattach zwischen Niefern und Eutingen. Der geplante A8-Ausbau der Enztalquerung zwischen Eutingen und der Tank- & Rastanlage Ost zieht weiter seine Kreise und damit Baumaßnahmen mit sich. Für die Stadtwerke Pforzheim (SWP) heißt es jedoch seit Freitag: Der Job ist getan.
Seit September 2020 fanden die umfangreichen Arbeiten der SWP im Gebiet Rattach statt. Aufgrund des geplanten A8-Ausbaus mussten die Stadtwerke Vorarbeiten im Wasserschutzgebiet zwischen Autobahn und B10 durchführen und zentrale Versorgungsleitungen für die Stadt Pforzheim und die umliegenden Gemeinden verlegen. Die SWP erwarten sich langfristig durch den modernen Ausbau der A8 einen deutlich verbesserten Grundwasserschutz gegenüber der aktuellen Situation in den unteren Enzauen. Denn der A8-Ausbau wird unter hohen Umwelt- und Grundwasserschutzauflagen realisiert. Jegliche Schadstoffe – insbesondere Flüssigkeiten wie Öl, Treibstoffe oder Brems- und Reifenabrieb – werden zukünftig in einem Auffangbecken vor Eintritt in das Grundwasser gesammelt und abtransportiert.
Die Maßnahmen der SWP betrafen alle Netzbereiche: Sämtliche Gewerke wurden nun in einer Trassenbündelung koordiniert und unter der Rattachbrücke zentral verlegt. Auch die Wassertransportleitung, die das Wassernetz der SWP bisher mit Wasser aus den südlich der Enz gelegenen Brunnen gespeist hat, musste in diesem Zuge umgelegt werden, um den Ausbau der Autobahn zu ermöglichen. Wichtig war auch die Verlegung von Gashochdruckleitungen, die die Menschen im süd-östlichen Enzkreis mit Energie versorgen.
Auch der Enztalradweg war betroffen: Während der Baumaßnahme konnten die SWP durch die kurzfristige Verschwenkung des Radwegs aber Abhilfe schaffen.
„Für die SWP war es eine besondere Herausforderung, die Versorgungsleitungen während des laufenden Betriebs zu verlegen.“, erklärt Ulrich Waibel, Betriebsleiter für Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung, der SWP. „Dabei konnten wir aber mit der Bündelung und der Modernisierung der Transporttrassen einen wichtigen Schritt in Richtung Versorgungssicherheit für Pforzheim und den umliegenden Gemeinden gehen.“
Von der Modernisierung der Netze profitiert besonders die Sicherung der Wasserversorgung. Neben dem gesicherten Erhalt und Schutz des wichtigen Wasserschutzgebietes konnten die SWP die Eigenwasserförderung weiter stärken. Durch die Inbetriebnahme eines weiteren Brunnens und die Optimierung der Brunnenpumpen konnte die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit regionalem Trinkwasser langfristig gesichert werden.
Die südlich der Enz gelegenen Brunnen waren von der Baumaßnahme größtenteils indirekt betroffen und konnten weitestgehend zur Trinkwasserversorgung weitergenutzt werden. So können die SWP auch in Zukunft regionales Trinkwasser produzieren und energie- und ressourcenschonend die Versorgungssicherheit mit dem wichtigsten Lebensmittel herstellen.
Besonders die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen und Behörden hebt Marko Engelsberger, Projektverantwortlicher der SWP, hervor: „In enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit den zuständigen Umweltschutzämter, des Regierungspräsidiums bzw. der Autobahn GmbH, der Ingenieure von „Wald + Corbe Consulting“, der Baufirma „Max Wild GmbH“ und den engagierten Mitarbeitern der SWP wurde das Projekt zu unserer vollsten Zufriedenheit abgeschlossen. Gemeinsam konnten wir der Komplexität des Projektes gerecht werden und unser Ziel erreichen, die Versorgung der Menschen mit Strom, Gas, Wärme, Telekommunikation und Wasser langfristig zu sichern und auf den neusten Stand der Technik zu bringen.“
Mit dem Rückzug der SWP heißt es jedoch noch lange nicht, dass wieder Ruhe einkehrt zwischen Eutingen und Niefern. Mit der Fertigstellung der Arbeiten der SWP gehen die Ausbauarbeiten der A8 erst richtig los. Aktuelle Infos zum Ausbau der A8 und zum aktuellen Stand der Baumaßnahme können auf der Website der Autobahn GmbH nachgelesen werden.