In den Gesprächen von Oberbürgermeister Peter Boch und Sportbürgermeister Frank Fillbrunn mit der Abteilung Eishockey des 1. CfR Pforzheim einerseits und den Betreibern einer potentiellen externen Spielstätte andererseits konnte ein großer Erfolg erzielt werden: Auf Vermittlung des Rathauschefs hat sich das Polarion in Bad Liebenzell bereit erklärt, dem Pforzheimer Eissport auszuhelfen. Bis zur Öffnung der Halle für den öffentlichen Eislauf, voraussichtlich am 1. Oktober 2021, darf der Verein das Polarion als Hauptmieter zu den für ihn gewohnten Öffnungszeiten nutzen. Bereits zum 1. September kann der Trainingsbetrieb aufgenommen werden. Hierzu wird ein Monat früher die Eisfläche hergestellt. „Das ist ein ganz wichtiger Schritt, mit dem zumindest eine Übergangsphase überbrückt werden kann, der im besten Fall sogar ganz ausreicht“, sagt Oberbürgermeister Peter Boch. Hinter den Kulissen sei hart und intensiv daran gearbeitet worden. Großer Dank gelte insbesondere dem Polarion in Bad Liebenzell, das großes Entgegenkommen gezeigt habe. „Als Stadt wollen wir unmissverständlich klar machen: Wir stehen zu unserem CfR und kämpfen dafür, den Eissport dauerhaft für Pforzheim zu sichern“, fährt Peter Boch fort. „Gesamtgesellschaftlich hatte es im Dezember für uns allerdings die höchste Priorität, die Impfkampagne für Pforzheim an den Start zu bringen.“ Den Eissport habe die Stadt aber dabei zu keinem Zeitpunkt vergessen oder allein gelassen. „Wir waren kontinuierlich miteinander im Gespräch. Das zahlt sich jetzt aus.“
Auch auf Seiten des 1. CfR Pforzheim zeigt man sich zufrieden: „Wir sind sehr erleichtert und freuen uns über die ausgearbeitete Lösung und über das erneuerte Bekenntnis der Rathausspitze, den Eissport in Pforzheim langfristig zu unterstützen“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende des 1. CfR Pforzheim 1896 e.V., Markus Geiser. Und weiter: „Durch den Einsatz unserer Oberbürgermeisters Peter Boch können wir unseren Kindern, Jugendlichen und allen anderen Mitgliedern wieder eine Perspektive für einen geregelten Eissport-Betrieb bieten.“
Die Suche nach einer externen Spielstätte war notwendig geworden, weil die Pforzheimer Eissporthalle, die St.-Maur-Halle, nach derzeitigen Wissensstand noch mindestens bis zum 15. August als Kreisimpfzentrum benötigt wird. Die Entscheidung, die St.-Maur-Halle für diesen Zweck zu nutzen, war bereits im Dezember 2020 vom Landessozialministerium getroffen worden, weil die Halle dem vorgelegten Kriterienkatalog als einzige entsprochen hatte. Die Stadt Pforzheim hatte zuvor mehrere Objekte geprüft und dem Land darauf aufbauend eine Endauswahl vorgelegt. Wie es nach dem 15. August weitergehen wird, steht noch nicht fest. Oberbürgermeister Boch stellt allerdings klar: „Wenn das Land Baden-Württemberg, die Kreisimpfzentren über den 30. September betreiben möchte, werde ich die Entscheidung über die weitere Nutzung der St. Maur-Halle dem Gemeinderat vorlegen. Die Sache steht und fällt mit dem Fortschritt der Impfkampagne.“ Sollte die Halle auch über den 1. Oktober hinaus nicht für den Eissport zur Verfügung stehen, könnte das Polarion nach eigener Auskunft vereinzelnde Trainingszeiten in Aussicht stellen. Der öffentliche Eislauf sollte dabei allerdings zeitlich nicht beschnitten werden. Die Details müssten dann noch abgestimmt werden. Klar ist aber auch, dass diese vereinzelten Trainingszeiten dann nicht ausreichen würden, es müssten weitere Teillösungen gefunden werden.
Auch Sportbürgermeister Frank Fillbrunn ist mit der jetzt gefundenen Lösung zufrieden und ergänzt, dass es gemeinsam gelungen sei, eine gute Perspektive für die Spielerinnen und Spieler und den Eissport zu erarbeiten. „Wir haben eine weitgehende Kostenbeteiligung bei der Nutzung externer Spielstätten zugesagt und dieses Angebot besteht weiterhin“, stellt Fillbrunn klar. Die genauen Details zum Transfer würden nun noch zwischen Stadt und Verein abgestimmt. Ein weiteres Problem scheint lösbar: Der 1. CfR Pforzheim, der – im Falle des Falles – das Polarion Bad Liebenzell als Hauptspielstätte für den Spielbetrieb 2021/2022 melden müsste, bemüht sich beim verantwortlichen Verband um die Genehmigung, die Heimrechte tauschen zu können, sobald die St. Maur-Halle wieder zur Verfügung steht. Oberbürgermeister Boch hatte sich zuvor persönlich beim Verband für eine Ausnahmegenehmigung eingesetzt.