Die Stadt Pforzheim nimmt Abschied von Michel Arnould, der am 6. Mai im Alter von 80 Jahren in Cornimont, Vogesen, verstorben ist. Er hinterlässt drei Töchter mit ihren Familien. Als Vorstand von „Les Amis de Pforzheim“ ist Michel Arnould für sein außerordentliches Engagement bei der Pflege der Beziehung zwischen Pforzheim und La Bresse bekannt.
"Wir verlieren mit Michel Arnould einen überaus geschätzten Freund. Sein fester Wille und sein Einsatz für die deutsch-französische Freundschaft waren bespielhaft und zukunftsweisend. Wir werden Seiner mit großer Dankbarkeit und Hochachtung gedenken", so der Oberbürgermeister Peter Boch über das plötzliche Ableben von Michel Arnould.
Michel Arnould, 1940 in La Bresse geboren, war im Herbst 1944 einer der jüngsten Zeugen der Kriegsgewalt in den Vogesengemeinden. Nach seiner Schulausbildung wurde er Lehrer und unterrichtete deutsche Sprache und Musikerziehung. 1985 wurde er zum Nationalen Bildungsinspektor ernannt, dann zum Berater des Departementinspektors Haut Rhin in Colmar. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2000 kehrte er in sein Heimatdorf La Bresse zurück und widmete sich mit großem Engagement und viel Herzblut der Versöhnung und Annährung zu Pforzheim. Er wurde zum Ansprechpartner der Stadt Pforzheim in den Vogesengemeinden La Bresse, Cornimont und Ventron. Hervorzuheben ist sein vielseitiges Engagement und sein außerordentlicher Einsatz als Vorstand von „Les Amis de Pforzheim“, um die Beziehungen zur Stadt Pforzheim und vor allem zur Deutsch-Französischen Gesellschaft Pforzheim Enzkreis e.V. zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Er organisierte Fahrten nach Pforzheim, um mit den ehemaligen Zwangsarbeitern und deren Familien Erinnerungsorte zu besuchen und ihnen die heutige Stadt näher zu bringen. Auch nahm er an den jährlichen Gedenkfeierlichkeiten am 23. Februar in Pforzheim teil, um denen bei der Bombardierung der Stadt ums Leben gekommenen Zwangsarbeitern und den Opfern zu gedenken. Michel Arnould setzte sich als Mensch von ganzem Herzen für die freundschaftlichen Beziehungen zu Pforzheim ein. Im Jahr 2014 erhielt er für seinen Einsatz die Bürgermedaille der Stadt Pforzheim. Als Verfasser des Buches „“Ils étaient à Pforzheim“ hat er die bewegenden Erinnerungen ehemaliger Zwangsarbeiter und deren Familien für immer festgehalten und so ein bleibendes Zeitzeugnis erschaffen.