Aktion "natürlich Pforzheim"
"natürlich Pforzheim" ist die Fortführung der in 2019 gestarteten Aktion "Pforzheim blüht auf!" des Grünflächen- und Tiefbauamts der Stadt Pforzheim
In Zusammenarbeit mit anderen städtischen Ämtern soll das selbst gesetzte Ziel, die Biodiversität in unserer Stadt zu erhöhen, erreicht werden. Ein naturnahes Grünflächenmanagement soll dabei dauerhaft etabliert werden.
Verschiedene ökologische Pflegeanpassungen und Maßnahmen in ausgewählten Grünstreifen, Grünanlagen und Verkehrsgrünflächen sollen die biologische Vielfalt in unserer Stadt fördern. Durch die Ansaat von Blühmischungen, die Reduzierung der Mahdhäufigkeit ausgewählter Rasenflächen, die Pflanzung von Wildsträuchern und insektenfreundlichen Stauden und vielen weitere ökologisch angepasste Maßnahmen soll dieses Ziel erreicht werden.
Im Jahr 2022 wurde das Grünflächen- und Tiefbauamt im bundesweiten Wettbewerb "StadtGrün naturnah" für sein ökologisches Grünflächenmanagement mit dem Label in Silber ausgezeichnet. Das Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" zeichnet bundesweit Kommunen für das Engagement bei der Förderung der biologischen Vielfalt mit dem Label "StadtGrün naturnah" aus.
Staudenmischpflanzungen
Im Sinne der ökologischen Vielfalt und der optischen Aufwertung wurden im gesamten Stadtgebiet moderne und attraktive Staudenmischpflanzung gepflanzt. Die speziell zusammengestellten Staudenmischpflanzungen wurden in den letzten 20 Jahren von Staudenexperten entwickelt und sind mittlerweile im öffentlichen Grün bundesweit etabliert. Tausende Blumenzwiebeln, die häufig in die Pflanzungen mit eingebracht werden, verlängern die Blütezeit, so können Insekten fast das ganze Jahr Nahrung finden. Ein Rückschnitt der Staudenflächen erfolgt dabei bevorzugt im Frühjahr, kurz vor der Blüte der Blumenzwiebeln, so bleiben Winterverstecke für Insekten erhalten. Je nach Jahreszeit lässt die Pflanzung ein veränderndes, neues Bild entstehen, bei dem es für den Betrachter immer etwas Neues zu entdecken gibt.
Für eine langfristig stabile Staudenmischpflanzung im Stadtgrün mit seinen teilweise extremen Trockenstandorten ist ein Aufbau des Lebensraums mit einem mageren Staudensubstrat und einer dicken Mulchschicht notwendig. Hierbei findet mineralischer Mulch aus Splitt verschiedener Ausgangsgesteine (z.B. Kalk, Granit oder Lava) Verwendung. Die Pflanzen entwickeln sich unter dieser Mulchschicht besonders gut, da diese das Wasser besser speichert und so die Pflanzung vor Austrocknung und den Boden vor Verdichtung schützt. Auf der trockenen Oberfläche der Mulchschicht können Wildkräuter sich nur schwer ausbreiten und der Pflegeaufwand wird dadurch erheblich verringert. Seit 2016 werden Staudenflächen in unserem Stadtgebiet mit dieser Vorgehensweise erfolgreich gepflanzt. Eine der ersten Flächen befindet sich in der Eutinger Straße 4, direkt vor dem Grünflächen- und Tiefbauamt. Weitere Staudenmischpflanzungen folgten im gesamten Stadtgebiet z.B. in der Luisenstraße, im Stadtgarten, in der Grünanlage an der Ispringer Straße, im Kreisverkehr in Huchenfeld und vor dem Reuchlinhaus.
Die Bepflanzungsart darf jedoch auf keinen Fall mit den lebensfeindlichen Schotterwüsten verwechselt werden. Bei den städtischen Staudenmischpflanzungen, bei der mineralische Splittschicht verwendet wird, haben wir eine Pflanzendichte von rund zehn hochwertigen Pflanzen auf den Quadratmeter. Die Neupflanzungen bilden bereits im 2. Standjahr eine geschlossene Pflanzendecke, so dass von der aufgebrachten mineralischen Mulchschicht nur noch Fragmente zu sehen sind.
Impressionen der städtischen Staudenmischpflanzungen
Zerrennerstraße, Verkehrsachse mit neuem Grün
Im Jahr 2024 erhält die Zerrennerstraße ein neues Erscheinungsbild. Neben neuen Querungsstellen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie neuen Verkehrs- und Aufenthaltsbereichen entstehen zwischen den Fahrspuren neue grüne Pflanzeninseln. Klimaresiliente Zerr-Eichen werden die Luftqualität in der Innenstadt nachhaltig verbessern und eine eigens dafür ausgewählte, insektenfreundliche Staudenmischpflanzung wird zukünftig mit einer bunten Blütenpracht die Menschen in unserer Stadt erfreuen.
Die Umgestaltung verschönert nicht nur die Zerrennerstraße, sondern schafft auch wertvollen Lebensraum für heimische Insektenarten und trägt zudem zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas bei.
Um das Wachstum der neuen Stauden zu fördern und den Pflegeaufwand zu minimieren, wurde eine mineralische Mulchschicht auf die Fläche aufgetragen. Diese schützt den Boden vor Erosion, speichert Feuchtigkeit, verhindert schnelles Austrocken und sorgt in dem begrenzt zur Verfügung stehenden Pflanzenraum für optimale Anwachsbedingungen. In Blau-, Weiß- und Gelbtönen wird schon bald die Mulchschicht mit einer farbenfrohe Pflanzendecke überzogen sein.
Inklusions-Naschgarten im Enzauenpark
„Naschen und Pflücken“ sind im neuen Inklusions-Naschgarten im Enzauenpark ausdrücklich erlaubt.
Das Grünflächen- und Tiefbauamt hat in Zusammenarbeit mit den Technischen Diensten im Frühjahr 2022 im nördlichen Teil des Enzauenparks einen Inklusions-Naschgarten geplant und gepflanzt. Neben der Anpflanzung von Sträuchern und Obstbäumen in Pflanzbeeten wurden auch spezielle Hochbeete von der Schreinerei der Technischen Dienste angefertigt, die mit Rollstühlen unterfahrbar sind, für bequemes Gärtnern und erleichtertes Ernten.
Leckere Beeren können zukünftig von den Besuchern des Enzauenparks genascht werden. Reife rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, Jostabeeren, rote und gelbe Stachelbeeren, gelbe und rote Himbeeren, ein- und immertragende Erdbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren laden zukünftig zum Naschen und Pflücken ein. Auf die erste Ernte der gepflanzten jungen Spindelbäume von Apfel, Birne und Süßkirsche wird man jedoch noch ein wenig warten müssen, doch für die Insekten werden die angebotenen Blüten jetzt schon eine Bereicherung ihres Nahrungsangebotes sein. Der Inklusions-Naschgarten soll aber auch als Lernort der Natur fungieren, bei der Wissen über Anpflanzung, Schnitt und Pflege von Obstgehölzen vermittelt wird und vielleicht auch zur Anpflanzung im eigenen Garten oder Balkon motiviert.
Wenn Sie den vollen Genuss erleben möchten, warten Sie bis die Früchte reif sind. Reif sind die Früchte, wenn sie Ihre volle Farbe haben und leicht von der Pflanze gelöst werden können. Wir bitten Sie beim Naschen und Pflücken auch an Ihre Mitbürger zu denken. Das Naschen findet auf eigene Gefahr statt.
Wir wünschen wir Ihnen viel Freude am neuen Inklusions-Naschgarten.
Urban Gardening im Benckiserpark
Gemeinsam Samen säen, Gemüse und Kräuter heranziehen, Beerenobst ernten und die Natur mitten in der Stadt erleben. Zum gemeinschaftlichen urbanen Gärtnern laden hierzu die neuen Hochbeete im Benckiserpark ein.
Wer Freude und Interesse am Gärtnern hat, ist beim Gemeinschaftsprojekt der Stadt Pforzheim und der Volksmission Pforzheim herzlich willkommen.
Das Grünflächen- und Tiefbauamt und die Technischen Dienste der Stadt Pforzheim haben hierfür sechs neue Hochbeete aufgestellt. Unterstützt wird das Projekt von der Volksmission Pforzheim, die in der Gemeinschaft mit anderen Mitgärtner*innen die Hochbeete bepflanzen und pflegen wird.
Wenn Sie Lust zum Mitgärtnern bekommen oder noch einige Fragen zum Urban gardening - Projekt haben, dann rufen Sie uns einfach an oder schreiben uns eine E-Mail. Wir helfen Ihnen gerne weiter:
Wir freuen uns auf viele Mitgärtner*innen.