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Denkmal digital

Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 08.09.2024

Einmal im Jahr öffnen Denkmaleigentümer:innen die Türen ihrer Kulturdenkmale für die Öffentlichkeit, bieten Führungen und Rahmenprogramme an - in diesem Jahr bieten wir sowohl analoge als auch digitale Programmpunkte an. 

Das analoge Programm können Sie hier herunterladen

 Programm Tag des offenen Denkmals 2024

Digitales Programm 2024 in Pforzheim

Schloß- und Stiftskirche St. Michael mit Museum Johannes Reuchlin

Schlossberg 14

Kommen Sie mit auf einen virtuellen Rundgang durch die mittelalterliche Kirche und dringen Sie in Bereiche vor, die für Besucher*innen sonst unzugänglich sind. Schauen Sie sich den alten Dachstuhl an, entdecken Sie Fassaden- oder Fensterdetails die sonst im Verborgenen bleiben und machen Sie einen Abstecher in das angrenzende Museum Johannes Reuchlin.

Die Schloß- und Stiftskirche St. Michael wird als das „steinerne Geschichtsbuch Pforzheims“ bezeichnet. Ihre romanische und gotische Architektur ist ein Zeugnis europäischer Baukunst, ihre wunderbaren Glasfenster zählen zu den herausragenden Kunstwerken der Nachkriegszeit. Der Stiftschor dient seit der Renaissancezeit als Grablege des badischen Fürstenhauses; die Grüfte sind nur zu besonderen Veranstaltungen zugänglich. An den Stiftschor grenzt seit 2008 das Museum Johannes Reuchlin, dessen Ausstellung an den berühmten Humanisten aus Pforzheim erinnert, der für die jüdische Literatur, für Toleranz und Menschenrechte eintrat.

Reuchlinhaus mit Schmuckmuseum und Kunstverein

Jahnstraße 42

Erkunden Sie das Reuchlinhaus, ein Klassiker der Architekturmoderne auf einem virtuellen Rundgang. Das Gebäude am Stadtgarten wurde von dem Architekten Manfred Lehmbruck 1961 als Kulturzentrum fertiggestellt. Seine architektonischen Raffinessen werden auf Ihrer Erkundungstour näher erläutert.

Es gehört als Gesamtkunstwerk der frühen sechziger Jahre zu den international herausragenden Museumsbauten. Die Ausstellungsräume mit ihren wechselnden Stimmungen, die weltweit Beachtung fanden, werden heute vom Schmuckmuseum und vom Kunstverein genutzt. Auf der „Lehmbruck-Galerie“ sind Originalzeichnungen und Möbel nach Entwürfen Lehmbrucks zu sehen, dazu Dokumente zur Baugeschichte und zur Person des Architekten.

Neues Rathaus Pforzheim

Marktplatz 1

Erleben Sie das Neue Rathaus auf einem virtuellen Rundgang aus einem künstlerischen und architektonischen Blickwinkel. Begeben Sie sich in die faszinierende Foyerhalle, die Ratssäle und werfen Sie einen Blick in das Büro vom Oberbürgermeister.

Das Neue Rathaus, ein Solitärbau aus Sichtbeton am Markplatz, der sich als markante Großskulptur im Raum entfaltet. Faszinierend ist die hohe Foyerhalle, an die das Trauzimmer und der Ratssaal angrenzen, beide geprägt von der Innenarchitektur der Stardesignerin Herta-Maria Witzemann und begleitet von den Kunstwerken HAP Grieshabers. Eine Besonderheit ist auch das von Bürger:innen der Stadt gestiftete Glockenspiel, das mit 46 Glocken zu den großen Carillons in Deutschland gehört.

Villa VIOLA

Glümerstraße 2

Die Pforzheimer Künstlerin VIOLA erstand vor wenigen Jahren das ehemalige Pfarrhaus aus dem Jahre 1911 und schaffte sich mit viel Sinn für Ästhetik ihre „Villa Viola, einen Ort an dem sie sich angekommen füllt“, wie sie selber sagt. Gehen Sie mit auf den fotografischen Weg der Umbauten eines denkmalgeschützten Hauses.

Das villenähnlich freistehende Gebäude wurde 1911 in seinen zeittypischen Bauformen nach Plänen des Kirchenbauinspektors Burckhardt als „evang. Pfarrhaus der Weiherberggemeinde“ erbaut. Die dem Pfarrhaus gegenüberliegende Evang. Auferstehungskirche wurde erst in den Jahren 1946-48 erbaut.

Auferstehungskirche

Goebenstraße 2

Ein virtueller Rundgang führt Sie durch den ersten deutschen Nachkriegskirchenbau, der 1946-1948 errichtet wurde und zum Prototyp für das „Notkirchenprogramm“ in den kriegszerstörten Städten wurde.

Der Weltkirchenrat und das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland stellten dazu Spendenmitteln zur Verfügung, die aus aller Welt kamen. Urheber dieses Versöhnungsprojekts war der Architekt Otto Bartning, der Mitverfasser des „Bauhaus-Manifests“ (1919), bekennender Christ und Gegner des NS-Regimes.


Die Auferstehungskirche in Pforzheim ist ein Wunder aus Wunden, gebaut als Notkirche direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, eingeweiht am 24.10.1948. In den Steinen und dem Gebälk der Kirche sind die Spuren der Aufbruchsstimmung aufgehoben. Sie ist ein Fertighaus Gottes, gebaut als Zelt in der Wüste. Auf dem Weg zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 2022 in Karlsruhe sagen wir Danke für diese erste von fast 40 Notkirchen in Deutschland. Es bleibt wahr: aus Wunden können Wunder werden.

Am 24.10.2020 gab es einen Videogottesdienst wunden:wunder zur Entstehung und zum Bau der Auferstehungskirche mit Landesbischof Prof. Dr. Cornelius Bundschuh und Pfarrerin Dr. Heike Springhart sowie mit Zeitzeugen.

 

Kollmar & Jourdan Haus mit Technischem Museum der Schmuck- und Uhrenindustrie

Bleichstraße 81

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch das Technische Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie. Entdecken Sie hier ein Video zur Herstellung des Schmucks sowie einen Beitrag über das Kollmar & Jordan Haus als ehemalige Schmuckfabrik.

In einer der umgenutzten Räumlichkeiten der ehemaligen Schmuckfabrik hat sich das Architekturbüro Geiger niedergelassen. Verfolgen Sie, durch die von Geiger Architektur bereitgestellte Fotostrecke, den denkmalgerechten Prozess zum neu gedachten Kollmar & Jordan Haus.

Vierflügeliges Fabrikgebäude, errichtet zwischen 1900 und 1910 für die Schmuckfabrik Kollmar & Jourdan AG, baulich ergänzt 1922 durch ein Kontorgebäude (Nr. 77) mit Gangway über der Hans-Meid-Straße. Nachnutzung ab 1977 u. a. durch das Technische Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie, die Pforzheim-Galerie und mehrere Gewerbetreibende, ab 2011 ergänzender Umbau für die Carlo-Schmid-Schule.

Evang. Matthäuskirche

Hochkopfstraße 30

Die Matthäusgemeinde präsentiert den modernen Kirchenbau von Egon Eiermann aus dem Jahre 1953 auf deren Homepage in Text, Bild und Video. Lassen Sie sich von der Atmosphäre der lichtdurchflutenden Wände inspirieren.

Die Matthäuskirche ist mehr als nur die „Vorläuferin“ der bekannten Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche: Ihre farbigen Glaswände galten 1953 als Wunderwerk. Der Industriedesigner Hans Theo Baumann aus Lörrach hüllte auf Einladung des Architekten Egon Eiermann den Kirchenraum mit mehr als 3.000 verglasten Lochsteinen in farbiges Licht. So trat von diesem Bau ausgehend die künstlerische Technik der „Dickverglasung“ ihren Siegeszug durch Deutschland an.

Burgruine Liebeneck

Oberhalb der Würmtalstraße

Nehmen Sie sich die Zeit und entdecken Sie Stein für Stein der Burgruine Liebeneck, die so manch skurrile Inschriften enthalten (z.B. am Tor zum Burghof). Nutzen Sie die Gelegenheit die seit einiger Zeit, aufgrund von Sanierungsarbeiten, nicht zugängliche Ruine auf einem virtuellen Rundgang zu erkunden.

Erstmals ist das „castrum liebenecke“ 1263 in einer Schenkungsurkunde erwähnt, als die Herren von Weißenstein die Burg samt Floßzoll am „Liebenecker Wehr“ und das Dorf Würm an ihren Lehnsherren Markgraf Rudolf I. von Baden zurückgaben. Die Liebeneck überwachte eine Talschleife des Würmtals. Ihre Entstehung dürfte mit dem Erzbergbau im Umfeld in Zusammenhang stehen. Die Anlage besteht aus einem Bergfried, der Kernburg mit Resten des Palas und fünfseitiger Ringmauer, den Zwingermauern mit zwei bergseitigen Halsgräben und talseitigen Resten weiterer Vorwerke.

Kreativzentrum EMMA

Emma-Jaeger-Straße 20

Tauchen Sie ein in einen virtuellen Rundgang durch das Kreativzentrum EMMA. Bewundern Sie die Eingangshalle des ehemaligen Bades, die sich im bunten Farbkleid der frühen Weimarer Republik präsentiert und nutzen Sie die Gelegenheit sich im Kreativzentrum umzuschauen.

Das Emma-Jaeger-Bad mit zwei Schwimmhallen, Dampf- und Sonnenbad wurde 1911 im Stil der deutschen Neorenaissance errichtet. Benannt wurde das Stadtbad nach seiner Stifterin Emma Jaeger, an die ein Mosaikfries in der Eingangshalle erinnert. Architekt war der Stadtbaumeister Alfred Roepert. Die westliche Schwimmhalle für Frauen fiel dem Luftangriff am 23. Februar 1945 zum Opfer. Erhebliche Schäden sowie geänderte Badevorlieben führten 2014 zur Einstellung des Dampf- und Badebetriebs. Gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde das Gebäude zum Kreativzentrum EMMA umgebaut.

Innenstadt

Tauchen Sie in die spannende Geschichte Pforzheims ein und erkunden Sie die Stadt.

Mit unseren digitalgeführten Audio-Stadtrundgängen nehmen wir Sie mit zu besonderen historischen Orten und Architekturdenkmälern der verschiedenen Jahrzehnte. Ebenso lernen Sie Frauen kennen, die mit Klugheit und Courage die Pforzheimer Stadtgeschichte mitgeprägt haben.

Mit der Future History App können Sie dank Augmented Reality vergangene Epochen der Stadtgeschichte entdecken und sichtbar werden lassen.

Architekturführer

Begeben Sie sich auf einen realen Pforzheimer Stadtrundgang. In der Reihe der Architekturführer sind bisher 7 thematisch unterschiedliche Bände als handliche Begleiter im Taschenformat erschienen. Die Architekturführer sind beim Kulturamt der Stadt Pforzheim (Herausgeber) und der Tourist-Information gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro, sowie gegen einen Aufpreis im Buchhandel erhältlich.

Alternativ oder begleitend sind Teilabschnitte der Rundgänge auch audiogeführt erlebbar. Laden Sie sich hierfür den gewünschten Podcast über die Plattform Podigee kostenlos herunter.

Weitere Informationen finden Sie hier

Der „Tag des offenen Denkmals“ hatte seinen Ursprung 1984 in Frankreich. Die Aktion war ein Riesenerfolg, andere Länder folgten. 1991 griff der Europarat die Idee auf und rief die „European Heritage Days“ ins Leben. Heute beteiligen sich Denkmaleigentümer*innen in 50 europäischen Ländern.

In Deutschland wird der „Tag des offenen Denkmals“ koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, gemeinsam mit den Landesdenkmalämtern und den Kommunen.