Die Vereinigung „Les Amis de Pforzheim“ hat zu Beginn des Jahres eine Ausstellung zur Geschichte der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im französischen Cornimont eröffnet. Die Pforzheimer Stadträtinnen Sunita Vimal und Annkathrin Wulff sowie die Städtepartnerschaftskoordinatorin der Stadt Pforzheim Monika Finna waren bei der Ausstellungseröffnung dabei. Sie zeigten sich von der Dokumentation und dem Umfang der vielen authentischen Zeitzeugenberichte sehr bewegt und beeindruckt. Stadträtin Wulff betont: „Die Ausstellung und auch die sehr persönlichen Gespräche mit Zeitzeugen oder ihren Hinterbliebenen haben mir das Schicksal jener Menschen vor knapp 80 Jahren nähergebracht – und gleichzeitig die schreckliche Aktualität dieser Thematik aufgezeigt.“
In fünf Themengebieten gibt die Ausstellung auf Deutsch und Französisch Einblicke in die Geschichte der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die 1944 aus den Hochvogesen deportiert wurden. Sie beschreibt auch den Versöhnungsprozess zwischen den Ländern und die seit der Nachkriegszeit entstandene Freundschaft mit Pforzheim. In einem Begleitbuch wird die Ausstellung mit Berichten von Betroffenen zu einer kompletten Dokumentation zusammengefasst und für alle Interessierten zugänglich gemacht. Christiane Poirot, die Enkelin eines Deportierten, hat die Informationen zusammengetragen und aufgebarbeitet. Die Ausstellung ist durch die Zusammenarbeit von Christian Claudel, Vorsitzender des Vereins „Les Amis de Pforzheim“, mit dem Stadtarchiv Pforzheim entstanden. Der Verein setzt sich mit der Vergangenheit der Vogesengemeinden La Bresse, Cornimont, Ventron und Le Thillot auseinander und pflegt seit vielen Jahren eine enge Freundschaft mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft in Pforzheim. Die Mitglieder möchten die Ausstellung für möglichst viele Menschen zugänglich machen, um diesen Abschnitt der Geschichte und das verursachte Elend aufzuzeigen. Sie soll Werte wie Frieden und Menschlichkeit vermitteln und leistet wertvolle Erinnerungsarbeit, um eine bessere Zukunft zu gestalten.
Stadträtin Vimal sagt nach der Eröffnung der Ausstellung: „Ein riesengroßes Lob für das große Engagement und die erfolgreiche Ausstellungseröffnung. Es war mir eine besondere Ehre, so herzlich empfangen worden zu sein und es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Ausstellung auch in Pforzheim zu sehen sein wird.“
Vom 7. bis zum 25. Februar wird die Schau in der Pforzheimer Stadtbibliothek präsentiert. Das Begleitbuch kann dort erworben oder bestellt werden. Bei der Ausstellungseröffnung in der Stadtbibliothek am 7. Februar werden unter anderem Bürgermeister Frank Fillbrunn, Vertreterinnen und Vertreter des Vereins "Les Amis de Pforzheim" sowie Mitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft Pforzheim-Enzkreis anwesend sein.